Farbenfrohe Kinderbetreuung am Klinikum Neumarkt

1.4.2015, 14:00 Uhr
In der neuen Kindertagesstätte am Holzheimer Weg fühlen sich die Kleinen sichtlich wohl.

© Mark Johnston In der neuen Kindertagesstätte am Holzheimer Weg fühlen sich die Kleinen sichtlich wohl.

Mit einem Hechtsprung und einem freudigen Schrei verschwinden ein paar Kleine im Bälleba. Während Hannes und ein paar andere Kinder auf den neuen Bobbycars durch die breiten Flure räubern, die die vier Ecken der neuen Kinderagesstätte miteinander verbinden, die nach Gruppen untergliedert sind. Der Auflauf, die vielen Erwachsenen in schwarzen Zwirn und edlen Roben begutachten die Kleinen kurz mit großen Augen, dann sind schnell die neuen Spielsachen die eigentliche Attraktion.

Alle Gruppen – ob die vier Krippen-Gruppen Küken, Regenbogen, Sonnenschein, Schmetterling im Untergeschoss oder die beiden Kindergartengruppen Giraffe und Elefant im Obergeschoss – sind eigenständige Einheiten, die eine eigene Farbe haben, die sowohl an der Fassade als auch im Inneren als Leitprinzip funktioniert, erklärt Architektin Birgit Neumüller, die auch schon für die bereits vor einem Jahr eingeweihte Kita in Pölling verantwortlich gezeichnet hat.

Grüne, schöne Ecke

Am oberen Eingang begrüßen einen gleich ein paar rosa-rote Elefanten an den Wänden. Es riecht noch ein wenig nach Farbe. Doch gleich auf den ersten Blick wird deutlich: Hier ist viel Platz zum Wachsen, Entfalten und sich hemmungslos Austoben. Große Fensterflächen bringen nicht nur viel Licht in die neuen Räume, sondern öffnen den Blick auf eine der schönsten Ecken Neumarkts, den LGS-Park.

Draußen herrschen noch Erdhügel vor, noch ist die Freifläche das Reich der Bagger und Baumeister. Doch spätestens im Juni soll es für jede Altersstufe das richtige Gerät geben, sagt Katrin Tischer (31), die Leiterin.

Dann ist eine Spielwiese und ein großer Sandkasten das Areal für die Knirpse zwischen einem und drei Jahren. Die Größeren können dann motorische Fähigkeiten an der Erlebnisschaukel oder an der Doppelschaukel erweitern. Auch auf dem Flachdach des Holzbaus wird es grün: Der Rasen soll für einen optimalen Temperaturausgleich in heißen Sommern oder kalten Wintern sein. Innen wird mit Micro-Kraftwärmekopplung geheizt.

Die KiTa ist aber nicht nur optisch herausragend, sondern auch in Bezug auf ihre Träger: Sie ist das erste gemeinschaftliche Projekt zwischen der Stadt, dem Landkreis und dem Klinikum Neumarkt. „Ich habe recherechiert“, erklärt OB Thomas Thumann bei der Einweihung und Begehung der neuen Räume direkt neben em Sportheim des FC Holzheim mit Stolz in der Stimme.

„Ein solches Gemeinschaftsprojekt mit Kosten von über drei Millionen Euro hat es so in der Nachkriegszeit noch nicht gegeben.“ Auch Landrat Willibald Gailler wusste von keiner Vergleichsmöglichkeit. Gailler und auch Klinikvorstand Peter Weymayr verwiesen dabei auf die Notwendigkeit dieser Krippe für den Standort Neumarkt. Weymayr sagte, er erwarte von der gemeinsamen Einrichtung auch nochmals eine Attraktivitätssteigerung des Klinikums bei der Fachkräftegewinnung. Gailler meinte: „Ein solches Angebot kann uns im Konkurrenzkampf den entscheidenden Zuschlag geben.“

Bereits bei seinem Dienstantritt vor elf Jahren trug sich Weymayr mit dem Wunschtraum, seinen Mitarbeitern Kinderbetreuung anzubieten, um sie vom Klinikum als Arbeitgeber zu überzeugen und sie zu binden. Damals sei der Bedarf nicht so groß gewesen. Vor einigen Jahren hat sich dann der Verein Klinikkinder mit zwei Gruppen in Containern in nächster Nähe zum Klinikum eingerichtet.

Jetzt, 2015, wo Eltern im harten Kampf um Kita-Plätze stehen, musste eine Erweiterung her. „Inzwischen betreuen wir zu 50 Prozent Kinder von Klinikumspersonal und zu 50 Prozent Kinder von Angestellten der Stadt“, sagt Katrin Tischer, die die Einrichtung seit Mai 2014 leitet.

Außerdem sei das Projekt schnell und reibungslos über die Bühne gegangen: Im Februar 2014 kam der Beschluss für die Kooperation der drei Träger (Stadt, Landkreis und Klinikum Neumarkt), seit April wurde gebaut.

Jetzt etwas über ein Jahr später tollen die ersten Kinder in den neuen Räumlichkeiten. Die hat sich das Dreiergespann der Träger rund 3,3 Millionen Euro kosten lassen, je 850 000 übernehmen Stadt und Landkreis. 1,6 Millionen hat die Regierung von Oberfranken bezuschusst.

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