Fertigteil-Brücke entschärft Unfallschwerpunkt

11.8.2014, 11:00 Uhr
Fertigteil-Brücke entschärft Unfallschwerpunkt

© Horst Linke

Die gefährliche Kreuzung wird an einem „höhenfreien Knotenpunkt“ umgestaltet. Die vorhandene Kreuzung der B 299 mit der Staatsstraße Freystadt-Deining ist höhengleich und durch den angrenzenden Wald schlecht einsehbar. Das führte zu zahlreichen Unfällen.

Es ist vorgesehen, die beiden Straßen mit einem „Kringel“, einer Schleifenrampe südwestlich sowie mit einer direkten Verbindungsrampe nordöstlich der jetzigen Kreuzung zu verknüpfen. Auf die Schleifenrampe fährt man aus einem Kreisverkehr, der ebenfalls neu gebaut wird.

Mehr als 10 000 Fahrzeuge rattern täglich über die B 299. „Es wird Zeit, dass nun etwas getan wird“, sagt Martin Hundsdorfer, Bürgermeister in Mühlhausen.

Bei dem Projekt kommt eine neue Brückenbauweise, entwickelt vom ausführenden Bauunternehmen Max Bögl, zum Einsatz. Bei der sogenannten Segmentbauweise liegen die Betonsegmente auf den Trägern auf. Die neuen Elemente sind witterungsbeständiger und die Brücke wird zügiger fertiggestellt als mit der herkömmlichen Bauweise. Zum ersten Mal kommen die vorgefertigten Teile in Deutschland bei einem Brückenbauwerk zum Einsatz. „Ein pilothaftes Vorhaben“, sagte Staatssekretär Albert Füracker. MdB Alois Karl freut sich darüber, dass nun die Verkehrssicherheit erhöht werde.

32 Meter wird die neue Brücke lang, dabei werden 600 Meter der B 299, ein Kilometer der St 2220 und 1,1 Kilometer Rad- und Gehwege erstellt. Insgesamt kosten die Baumaßnahmen rund 4 Millionen Euro, die sich Bundesrepublik und Freistaat teilen.

Nicht nur motorisierte Verkehrsteilnehmer haben etwas von den Baumaßnamhen, auch an die Radfahrer wurde gedacht: Von Deining gibt es nun eine „durchgehende Rad-Strecke über Greißelbach in Richtung Rocksdorf sowie eine höhenfreie Verknüpfung mit dem Fernradweg Neumarkt–Berching“, sagt Josef Kreitinger vom Staatlichen Bauamt in Regensburg. Außerdem werde der teils verfüllte und überbaute Ludwig-DonauMain-Kanal durch den Neubau der Kanalbrücke als Baudenkmal wiederhergestellt. Das ist aufwändig: Das Kanalbett musste mit zwei „Hydrobaffles“, mobilen Sperrdämmen, trockengelegt werden, dazu wurde mit einer großen Rohrleitung umgeleitet.

Los ging es heuer im Februar mit Rodungsarbeiten, blickt Kreitinger zurück, Ende März wurde die Staatsstraße nach Freystadt gesperrt, weil die Brücke über den Wiefelsbach in Angriff genommen wurde, und der Erdbau startete nun im Juli. Bis Ende Oktober, so Kreitingers Zeitplan, soll die Straße nach Freystadt fertig sein, und bis Anfang Dezember soll die Staatsstraße nach Deining wieder freigegeben werden: Ab dann sollte die Unfallbilanz, so die Hoffnung aller, deutlich besser aussehen.

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