Feuerbixler ließen es zum 10. Mal krachen

12.3.2018, 09:23 Uhr
Feuerbixler ließen es zum 10. Mal krachen

© Fotos: Philip Hauck

Wer auf dem Gelände der SG 1433 parkt, muss nicht lange nach den Feuerbixlern suchen. Die lauten Schüsse der weisen den Weg. Hinter der Tür des Schießstandes ist es ohne Gehörschutz kaum auszuhalten, zumindest für Besucher. Waschechte "Bixler" schreckt der ohrenbetäubende Lärm keineswegs.

Die Schützen feuern auf 100 Meter entfernte Zielscheiben. Manche zielen aus dem Stand, andere, ab 70 Jahren ist das erlaubt, aufgelegt im Sitzen. Das Erstaunlichste: Ein Zielfernrohr ist nicht erlaubt; und das, obwohl die Zielscheibe mit dem bloßen Auge kaum erkennbar ist.

Die Großkaliber-Gewehre, genannt Feuerstutzen, sind ebenfalls alles andere als gewöhnlich. Manche der prachtvoll verzierten Sportgeräte wurden schon zu Zeiten des Deutsch-Französischen Krieges geschossen. Ersatzteile? "Fehlanzeige", sagt Biggi Hölscher aus dem Kreis der Organisatoren und außerdem Mitglied der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft.

Pünktlich zum 10. Jubiläum des Winterschießens in Neumarkt ist eine Spannfeder in ihrem Gewehr kaputt gegangen. "Zum Glück arbeitet ein Schützenkamerad mit Metall, der hat mir Ersatz gebaut. Mal sehen, wie ich damit heute zurecht komme". Wenn die Feder ihren Dienst gut verrichtet, wird auch Biggi Hölscher einen Schuss abgeben, der ihr die Ehrenscheibe einbringen könnte.

Feuerbixler ließen es zum 10. Mal krachen

Die Konkurrenz ist groß. 61 exklusiv geladene Schützen buhlen um die begehrte Scheibe. Für alle Teilnehmer gibt es die obligatorische Hutnadel – "da sind alle heiß drauf", erklärt Hölscher und öffnet eine Schatulle mit den sauber aufgereihten, handgemachten Nadeln von 2018.

Sie werden, wie eine Trophäe, an die Hüte geheftet und ergänzen so das Gesamtbild aus Trachtenjacke, Hose und Hut. Die Hutnadeln passen perfekt zum Aussehen der Feuerbixler, die großen Wert auf Handarbeit legen. Im Fall der Munition für ihre alten Gewehre ist sie sogar unumgänglich: Jede Waffe benötigt speziell angefertigte Munition, "die gibt es in keinem Laden", sagt Hölscher. Deshalb habe fast jeder Schütze einen Wiederladeschein und produziere selbst.

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