Fliegende Pollen drangsanieren Nase und Augen

20.4.2015, 09:26 Uhr
Fliegende Pollen drangsanieren Nase und Augen

© Foto: dpa

Herr Dr. Kupfer, wie stark ist der Pollenflug derzeit?

Dr. Albin Kupfer: Die ersten Patienten kommen bereits wieder. Im Januar kämpften die ersten mit der Hasel, die Kälte sorgte für eine Flaute im Februar und März. Nun im April/Mai kommt die Birke, danach geht es nahtlos über zu Gräsern und Getreide.

 

Auch Getreide?

Kupfer: Ja, der Roggen ist eine veredelte Gräserart. Das erklärt es vielleicht.

 

Worin unterscheidet sich der Heuschnupfen vom normalen?

Kupfer: Heuschnupfen ist eher ein wässriger Fließschnupfen, bei dem auch die Augen gereizt sind. Bei der Allergie kommt es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems, bei der Histamine aus den Gewebemastzellen in den Schleimhäuten der Luftwege freigesetzt werden. Folge sind die typischen Symptome.

 

Oft hört man in dem Zusammenhang vom „Etagenwechsel“. . .

Kupfer: Ja, in bis zu zwei Dritteln der Fälle wandert die Allergie von einer Etage (Nase) zur nächsten (Bronchien) und entwickelt sich so zu Asthma. Darum sollten nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache bekämpft werden – zum Beispiel mit einer Hyposensibilisierung. 80 Prozent der Betroffenen verlieren so 80 Prozent ihrer Beschwerden und der Etagenwechsel wird in der Regel verhindert.

 

Wann sollte ich zum Arzt?

Kupfer: Wenn man bei Attacken fünf bis zehn Nieser am Stück schafft und die Augen jucken oder brennen, ist es ein deutliches Zeichen.

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