Fördermittel „zwingen“ Kastl zur Dorferneuerung

31.1.2015, 18:00 Uhr
Fördermittel „zwingen“ Kastl zur Dorferneuerung

© Josef Piehler

Außerordentlich positiv überrascht war Bürgermeister Stefan Braun vom großen Interesse. Er sieht mit der Dorferneuerung die Möglichkeit, finanziell einigermaßen tragbar die Straßen und Plätze in einigen Ortsteilen zu sanieren und zu gestalten. Die Bürger müssten allerdings mit den Maßnahmen einverstanden sein, da ja auch ein finanzieller Anteil auf sie zukomme.

Im weiteren Fokus hat der Bürgermeister noch die Orte Wolfsfeld, Drahberg, Heimhof und Allmannsfeld. Für den Bürgermeister besteht akuter Handlungsbedarf. Die Marktgemeinde bekomme durch einfache Dorferneuerung für die förderfähigen Maßnahmen rund 50 Prozent Fördermittel. In diesem Zusammenhang könnten auch private Maßnahmen eine Förderung erhalten, wie Andreas Schmidt vom Amt für ländliche Entwicklung ausführte. „Wenn wir uns die Fördermittel nicht holen, dann machen dies andere Gemeinden“, erklärte der Bürgermeister. „Um in eine solche Förderung zu kommen, stehen andere Gemeinden Schlange“, ergänzte Landschaftsarchitekt Karl Spindler, der diese Maßnahmen begleiten wird.

Laut Andreas Schmidt vom AFLE kann der Markt Kastl für die vorgesehenen Maßnahmen eine Höchstsumme an Fördermitteln von 250 000 Euro bekommen. Die Bagatellgrenze liegt bei 25 000 Euro. Keine Förderung gibt es für Unterhaltsmaßnahmen der Gemeinde. Für private Maßnahmen beträgt die Mindestfördersumme 1000 Euro, die aber nicht zur Gesamtförderung der Gemeinde zählt. Fördermittel gibt es für bis zu 30 000 Euro je Anwesen. Hofräume werden mit bis zu 30 Prozent der Netto-Kosten gefördert, höchstens aber mit 10 000 Euro je Anwesen.

Zum Weiler Deinshof, abseits der Bundesstraße 299, sagte Karl Spindler, dass diese desolate, vor 40 Jahren gebaute Ortsstraße einen Vollausbau brauche. Der in privater Hand befindliche Anger in der Ortsmitte wäre für Spindler ein Ansatzpunkt, etwas „Gemeinsames“ zu machen. Außergewöhnlich ist, dass in Deinshof eine Straße mit einem Nebengebäude überbaut wurde.

In Giggelsberg ist ebenfalls der desolate Zustand der Dorfstraße feststellbar, wobei mit den Erneuerungsmaßnahmen auch private Hofstellen angeschlossen werden könnten. Der Teil-Gehsteig würde erhalten werden. Nicht mehr verkehrssicher ist nach Aussage von Spindler die Einmündung von Giggelsberg in die Bundesstraße 299.

Für den Ort Pfaffenhofen empfahl Spindler, den alten Kreuzungsbereich der Amberger Straße bei der Einmündung in den Schneiderberg gestalterisch zu verbessern. In Pfaffenhofen seien keine Ausbaubeiträge für die Bürger nötig, da die Straßen schon ausgebaut sind. Einiges zu optimieren gäbe es nach Meinung von Spindler im Bereich des Friedhofes. Die Hochwassersituation in Pfaffenhofen sollte ebenfalls aufgegriffen werden.

Nächster Schritt ist am 21. März für die interessierten Bürger dieser Orte ein Seminartag im Gasthof Forsthof, wo bei einer Bestandsaufnahme Wünsche, Anregungen und Ideen eingebracht werden können. Geplant ist die Bildung eines Arbeitskreises, dem sich interessierte Ortsbewohner anschließen können. Ziel des Bürgermeisters für dieses Jahr ist, zusammen mit den Ortsbewohnern eine Entwurfsplanung zu erarbeiten — mit dem Ziel, den Förderantrag zu stellen. Die Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung werden die geplanten und genehmigten Maßnahmen begleiten.

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