Freystadt: Alte Allee wird neu geordnet

14.9.2017, 09:33 Uhr
Freystadt: Alte Allee wird neu geordnet

© Foto: Anne Schöll

Bürgermeister Alexander Dorr (CSU) begann den Tagesordnungspunkt mit einigen historischen Zahlen: Erste Belege für einen Fußweg zur Wallfahrtskirche stammen aus dem Jahr 1670, Berichte von 1687 dokumentieren eine neu angelegte Lindenallee.

Die letzte Jahreszahl, die Dorr vorlegt, ist 2012: Da habe die Stadt ein Baumgutachten erstellen lassen, nachdem immer wieder größere Äste abgebrochen waren. Die Konsequenz: Aus Sicherheitsgründen mussten 20 Kastanien gefällt werden. Nun soll das Areal neu gestaltet werden.

Mit den Vorplanungen hatte die Stadt ein Nördlinger Büro beauftragt – der Bürgermeister habe laut eigenen Angaben mit der Kirchenstiftung Freystadt (in deren Zuständigkeit das Areal um die Wallfahrtskirche liegt) vereinbart, eine gemeinsame Planung zu veranlassen. Jedoch habe diese nach der Sanierung der Stadtpfarrkirche kein Geld dafür zu Verfügung. Für den beauftragten Planer ist dies kein Beinbruch: In der jüngsten Stadtratssitzung erklärte er, dass die Maßnahme ohne weiteres in zwei Abschnitten durchgeführt werden könne.

Weil der Platz im ersten Abschnitt, vom Beginn der Allee (nach dem Oberen Tor) bis zur Einfahrt in den Parkplatz der Mehrzweckhalle begrenzt ist, schlägt er hier nur eine Baumreihe vor.

Beim Anwesen Engel bis zur Brücke vor der Wallfahrtskirche sei mehr Raum: Hier soll die Baumreihe wieder verdoppelt werden. Der bestehende Parkplatz vor dem Anwesen Engel werde um acht Stellflächen erweitert, stärker begrünt und mit einer Zufahrt zur angrenzenden Wiese versehen werden. Diese soll als Behelfsparkfläche bei Großveranstaltungen dienen und über Poller geöffnet beziehungsweise abgeriegelt werden.

Das dortige Flurbereinigungsdenkmal und die Marterl sowie Stelen, die sich zwischen den Bäumen der Allee befinden, sollen laut dem Planer versetzt und mit Sitzgruppen besser ins Augenmerk der Passanten rücken. Um die Wallfahrtskirche selbst will das Planungsbüro einen Platz als verkehrsfreien Raum gestalten, in Richtung des Fußballplatzes sollen ebenso wie auf der Pflasterfläche am Weg entlang der Klostermauer Parkplätze entstehen.

Auch auf der Grünfläche zwischen der Einfahrt zur Wallfahrtskirche und den Parkplätzen beim vorderen Zugang zum Friedhof soll zum Parkplatz (insbesondere für Busse) umgemodelt werden, um die wegfallenden Parkplätze anderswo auszugleichen – zuvor muss sie aber von der Stadt angekauft werden.

FW-Stadtrat Johann Gerngroß bezeichnete die Planung als "unterwertig", da es "nur ein bepflanzter Weg" sei. Er begrüßt aber die Erweiterungsmöglichkeit der Parkfläche auf die Wiese. SPD-Stadtrat Stefan Großhauser teilte diese Meinung nicht: "Wenn ein Parkplatz da ist, wird der sicherlich in absehbarer Zeit dauergenutzt", meinte er und fürchtete um die Ansicht der Wallfahrtskirche.

Anschließend monierte CSU-Stadtrat Hans Kerl die Unsitte, bei Großveranstaltungen zwischen den Alleebäumen zu parken: Da müsse eine gute Lösung her, so Kerl. Mit diesen und weitere Anregungen wird nun die Planung weiterverfolgt.

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