Freystadt: Grünes Licht für Helikopter

9.7.2015, 09:45 Uhr
Die Stadt Freystadt legt sich im Genehmigungsverfahren für einen Hubschrauberlandeplatz nicht quer.

© Günter Distler Die Stadt Freystadt legt sich im Genehmigungsverfahren für einen Hubschrauberlandeplatz nicht quer.

Was im Gewerbegebiet Retteloh geplant ist, ist bekannt, dass es Gegenwind gibt, ebenfalls (wir berichteten). Am Tag vor der Sitzung hatten die Gegner des Landeplatzes 950 Unterschriften gegen das Vorhaben im Rathaus abgegeben, sagte Bürgermeister Alexander Dorr, und nicht, wie er gegenüber den NN zuerst gesagt hatte, um die 400. Da sei er einer falschen Zahl aufgesessen.

Gutachten referiert

Dorr stellte kurz drei Gutachten vor, die auch alle Räte erhalten hatten. Zum einen bestehe keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, die Zahl der beantragten Starts und Landungen überschreite keine Grenzwerte, sondern liege darunter, und auch die artenschutzrechtliche Prüfung, die unter anderen eine Verbotszone von 500 Metern rund um das Storchennest über der Freystädter Schreinerei vorsehe in den Monaten März bis August, spreche nicht gegen das Vorhaben. Deshalb, schlug Dorr vor, sollte sich der Stadtrat einer Stellungnahme enthalten. Das sei gleichbedeutend mit seiner Zustimmung.

Das sahen nicht alle Räte so. Lukas Lebherz hatte detaillierte Nachfragen zu den drei Fachgutachten an den Bürgermeister, der da offen passte. „Das wissen wir also auch nicht“, kommentierte Lebherz ironisch, ließ die Befürworter des Landeplatzes damit aber nur enger zusammen rücken, statt sie von seiner Meinung zu überzeugen. Außerdem forderte er, dass nur kleiner dimensionierte Maschinen landen dürften denn die beantragten. Wobei ein Ansatz, losgelöst vom Thema Flugplatz, nicht falsch war: „Wir machen vieles gleichzeitig - sollten wir nicht das alles einmal auf die Auswirkungen auf den Naturschutz hin untersuchen“, fragte er.

Antrag scheiterte

Mit einem Antrag zur Geschäftsordnung wollte Stefan Großhauser den Bürgermeister stoppen, der nach der Debatte auf eine Abstimmung verzichten wollte. Keine Stellungnahme sei schließlich auch eine. Doch der Antrag Großhausers, doch eine Stellungnahme abzugeben, wurde von der Mehrheit im Rat abgelehnt. Die Unterschriften gegen den Landeplatz sowie alle Argumente und Forderungen der Landeplatz-Gegner werden nun dem Luftfahrtamt Nordbayern übergeben, versicherte Dorr.

Durchgewunken hat der Rat die Erweiterung des Sondernutzungsgebietes Biomasse bei Rohr. Die Auflagen der Fachstellen, so vorhanden, seien zu befolgen. „Wir müssen schnell entscheiden, der baut doch schon wieder“, spottete ein Rat. Darf er, sagte der Bürgermeister, denn unabhängig vom laufenden Verfahren habe der Betreiber eine Erlaubnis aus dem Landratsamt dazu erhalten.

Weg aufgelassen

Unterschiedlich endeten die Anträge, zwei Feldwege in der Gemarkung Sondersfeld aufzulassen. Im einen Fall stimmte der Rat zu, da der Weg genau zwischen einem Feld und einem Acker des Bauern verlief. Im zweiten Fall wird es erst einmal eine Ortsbesichtigung geben, ehe der Rat entscheidet.

Angenommen hat der Rat das Angebot der N-Ergie, in Freystadt eine Ladesäule für Elektro-Räder und eine für Elektro-Autos aufzustellen. Beide sollen am Markt neben dem Rathaus montiert werden, die Kosten sind überschaubar. „Das ist schon ok“, sagte Stefan Großhauser, „aber schöner wäre es, wenn wir da auch grünen Strom anbieten würden.“ Dass grüner Strom in Einrichtungen der Stadt bezogen wird, dagegen hatte der Stadtrat entschieden.

Bänke und eine Notrufsäule für das Naturbad forderte Stadträtin Eva Otto-Greiner. Mit einer Notrufsäule werde sie kein Glück mehr haben, hieß es. Die alte sei abgebaut worden, weil jeder ein Handy habe.

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