Gestohlener Baum kostete Bier und Brotzeit

17.8.2017, 10:41 Uhr
Gestohlener Baum kostete Bier und Brotzeit

© Foto: Werner Sturm

Los ging die zünftige Kirchweihgaudi am Montagabend. Die Kirwamoila in ihren schicken grünen Shirts versorgten die Besucher mit Getränken. Dazu gab es Grillfleisch, Bratwürste vom Grill und feinen Käse. Die Stimmung war großartig, als die Kirwaburschen eine stattliche, blitzblank geschälte Fichte zum Marktplatz brachten. Dort wurde der samt Spitze etwas mehr als 30 Meter lange Baum mit Kränzen und blau-weißen Bändern geschmückt.

Christoph Weidinger gab die Kommandos, kräftige Männerhände packten an und in knapp einer halben Stunde erstreckte sich das Festsymbol, fest verankert in einer speziellen Vorrichtung, hoch in die Luft. Die Burschen feierten das mit einer Maß.

Die Musikanten der Blaskapelle, die heuer für die Organisation des Festes zuständig waren, verkündeten mit einem flotten Marsch, dass der Kirchweihbaum steht. Allerdings mussten die Breitenbrunner Kirchweihburschen und Kirchweihmädchen zu Beginn des Tages erst noch hinauf in das Nachbardorf Dürn. Denn von dort waren zu nächtlicher Stunde zehn junge Männer gekommen und hatten den bei einem Sägewerk gelagerten Baum gestohlen und abtransportiert.

Der Baum wurde mit einer Brotzeit und der einen oder anderen Maß ausgelöst. Von der Rocknacht am vorangegangenen Samstag war noch die große Bühne übrig geblieben. Darauf hatte die Blaskapelle Platz genommen und verwöhnte die Besucher bis in die Abendstunden hinein mit schöner bayerischer und böhmischer Blasmusik. Am Dienstag war das katholische Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Der Tag, an dem die geschichtsträchtige Breitenbrunner Pfarrkirche ihr Patrozinium hat. Da lautete das Motto "Erst die Mess und dann die Maß".

Pfarrer Jacek Machura feierte mit den Gläubigen einen feierlichen Gottesdienst und nahm die Kräuterweihe vor. Der Männerchor des Gesangvereins steuerte feierliches Liedgut bei. Danach spielten die Musikanten zum Frühschoppen auf und man konnte ein typisch bayerisches Frühstück genießen: Weißwürste, Brezen und ein Weißbier. Frischer Kaffee und leckere Kuchen und Torten standen auch parat.

Am Nachmittag gegen 17 Uhr ging das Kirchweihfest weiter. Die Musikanten nahmen wieder auf den Bühnen Platz, die Besucher an den Bierbänken sowie auf den Terrassen der Wirtshäuser und dann kam der große Regen. Das Treiben verlagerte sich in die Gastwirtschaften und zwar so lange, bis sich die Schauer wieder verzogen.

Umgezogen, frisch gemacht und allen Wetterkapriolen zum Trotz spielten die Musikanten noch bis kurz nach 22 Uhr unterhaltsame Blasmusik. Zum Schluss der Frauentag-Kirchweih versteigerten Maximilian Gmelch und Thomas Ehrl den Kirchweihbaum für einen guten Zweck. Der Erlös wird für die Einrichtung des neuen Jugendheims verwendet.

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