Gluck im Mittelpunkt des Berchinger Barock-Juli

13.7.2016, 10:27 Uhr
Gluck im Mittelpunkt des Berchinger Barock-Juli

© Foto: Anton Karg

An den Slogan „Gluck muss man haben“ erinnerte Bürgermeister Ludwig Eisenreich in seiner Ansprache am Gluckdenkmal in Erasbach vor geladenen Gästen, unter ihnen MdB Alois Karl, Landrat Willibald Gailler und der Vorsitzende der Internationalen Gluckgesellschaft, Rudolf Eineder, und den vielen anwesenden „Gluckfreunden“. „Willibald Gluck ist unser Gluck“, sagte er. Der großartige Komponist mit einer europäischen Karriere solle als Botschafter für Berching bekannt bleiben und nicht in Vergessenheit geraten. „Wir teilen Gluck mit den internationalen Gesellschaften in Wien und Nürnberg. Wir teilen Gluck mit dem GluckGymnasium in Neumarkt. “

Der Berchinger Bürgermeister dankte allen, die sich in irgendeiner Weise an der Neugestaltung des Gluckwanderweges beteiligt haben, mit Schaffenskraft oder mit finanziellen Zuwendungen. „Wer an Gluck denkt, der denkt auch an Berching“, sagte MdB Alois Karl, der Gelder vom Bundeskultusministerium „locker gemacht“ hat, und auch der Landkreis war mit einem Obolus beteiligt. Dafür dankte der Vorsitzende der Berchinger Gluckfreunde dem Abgeordneten und Landrat Gailler.

Dieser sagte in seinem kurzen Statement, dass „Kultur und Natur“ in der Region gut zusammenpassen. Der Gluck-Wanderweg sei ein Indiz dafür. Und bevor man sich auf den Weg nach Weidenwang machte, wurde noch ein blau-weißes Band durchtrennt und mit einem Gläschen Sekt angestoßen.

„Gluck on Tour“, hieß es anschließend auf Schusters Rappen, vorbei an den Stelen mit Informationen aus dem Lebensweg des Musikers von Erasbach über Weidenwang nach Prag, Paris, Wien, Mailand und London. Der neue Weg umfasst insgesamt sieben Stationen zwischen den Orten Erasbach und Weidenwang und wird von fünf weiteren so genannten Satellitenstationen ergänzt. Diese Stationen weisen im erweiterten Umfeld auf den Weg hin. Die einzelnen Stationen sind entlang des Radwegs von Freystadt nach Berching, am Gluck-Museum in Berching und beim Kloster Plankstetten zu finden. Ausgangspunkt ist das Gluckdenkmal in Erasbach.

Weiter geht der „barocke Juli“ mit einem großen Barockfest inmitten der 1100-jährigen Altstadt. Vom 22. bis 24. Juli können die Besucher dabei wieder in die Zeit um 1714, dem Geburtsjahr Glucks, eintauchen. Die dritte Ausgabe der beliebten „Matinée in Weiß“ der Berchinger Frauenunion, beschließt am Sonntag das Barockfest-Wochenende.

Oper der Höhepunkt

Am 29. und 30. Juli findet mit der Aufführung der Gluck-Oper „Il parnaso confuso“ der „barocke Juli“ im Kufferpark seinen Höhepunkt. Die Nürnberger Pocket Opera Company wird bei den zwei Aufführungen am Freitag- und Samstagabend den neu gestalteten Kuffer-Park mit der Sulzbühne in den „heiligen Wald am Hang des Parnass“ verwandeln.

Erstmals aufgeführt wurde „Il parnaso confuso“ in der Vertonung von Christoph Willibald Gluck am 24. Januar 1765 zur Hochzeit des österreichischen Thronfolgers Joseph mit Maria Josepha von Bayern im Salon de Bataille von Schloss Schönbrunn in Wien.

Glucks Werk handelt von dem Problem des künstlerischen Einfalls: Die Musen Melpomene, Euterpe und Errato führen auf dem Parnass ein Leben in Müßigkeit. Schon lange hat kein Künstler mehr ihren Beistand erfleht, um ein Werk zu schaffen. Sie sind in Vergessenheit geraten.

Doch plötzlich erscheint Apollo mit seinem Gefolge. Er fordert die Musen auf, für die Hochzeit des Kaisers ein Kunstwerk zu schaffen. Groß ist nun die Verwirrung auf dem Parnass, denn das Ereignis findet bereits am nächsten Tag statt. Je nach ihrem Charakter versuchen sie nun die Situation zu bewältigen. Doch als Apollo ein zweites Mal erscheint und sie bittet, ihm sofort zu folgen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als völlig unvorbereitet zur Hochzeit zu gehen.

Der Kartenvorverkauf für die beiden Aufführungen der Oper hat bereits begonnen. Karten sind noch zum Preis von 28 Euro im Berchinger Tourismusbüro erhältlich, * (0 84 62) 2 05 13.

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