Gnadenberger Klosterstadel wurde geweiht

21.7.2015, 09:17 Uhr
Gnadenberger Klosterstadel wurde geweiht

© Foto: Helmut Fügl

Der Anlass dazu war von besonderer Bedeutung: Die feierliche Eröffnung und Segnung der früheren Konventräume im ehemaligen Birgittenkloster. Der einstige Schlaf- und Speisesaal der Nonne, war später eine schlichte Klosterscheune. Jetzt ist nach knapp zweijähriger Sanierungszeit mit einem Kostenaufwand von knapp 1,6 Millionen Euro neu eröffnet worden.

Für Festprediger Abt Dr. Beda M. Sonnenberg OSB vom Benedektinerkloster Plankstetten, der gemeinsam mit Ortspfarrer Hans Reicherzer, Domdekan Willibald Harrer und kirchlichen Mitbrüdern zelebrierte, gibt es keinen Zweifel: Zwar erhalte Gnadenberg jetzt durch die „Wiedergeburt“ dieses wichtigen wie bedeutenden Kulturgutes kein neues Birgittenkloster mit weitreichender Ausstrahlungskraft und werde ebenso wenig eine Wallfahrtsstätte mit religiösem Mittelpunkt. Aber ganz sicherlich biete das Dorf mit seiner großen Vergangenheit jetzt mit dem neu erstellten Konventgebäude einen Raum für Spiritualität und Besinnung, sowie zur „Sichtbarmachung“ des einstigen Klosterlebens.

Dort könne der Mensch wieder Kraft und Mut tanken und zu sich finden, so wie es ebenso in den Klöstern unserer Umgebung ermöglicht wird. Das Birgittenkloster mit seinem Konventgebäude bleibe ein wichtiges Bindeglied zu den Klöstern im Landkreis und im Umkreis. Der Festgottesdienst wurde vom Kirchenchor Gnadenberg-Sindlbach unter Leitung von Eva Hierl-Wittig würdig mitgestaltet.

Nach der Messfeier – anwesend war auch Heimat-Staatssekretär Albert Füracker — würdigte Landrat Willibald Gailler das vollendete Werk als wiedererkennbares Symbol von großer Bedeutung und Wichtigkeit für Pfarrei, Gemeinde und Landkreis. Bürgermeister Helmut Himmler bewertete den sanierten Klosterstadel als gelungenes Schmuckstück. Darauf könne nicht nur Gnadenberg, sondern vielmehr eine große Region mit Stolz verweisen.

Hartnäckige Historikerin

Sein besonderer Dank galt Architektin Marisa Conn vom Ingenieurbüro Conn und Giersch, sowie der Vorsitzenden des „Kulturhistorischer Vereins Gnadenberg“, Sandra Frauenknecht. „Dank der Weitsicht und Vorstellungskraft der Expertin aus Fürth, sowie weiter der Hartnäckigkeit und Forderungen der Historikerin aus Loderbach, können wir jetzt zufrieden sein und uns richtig freuen“.

Zustimmung und Lob entbot ebenso Bezirksheimatpfleger Tobias Appl aus Regensburg, der Gnadenberg nach „vollendetem Werk“ und aufgrund seiner großen Geschichte als einen neuen „zentralen historischen Ort“ im Bereich der Oberpfalz bezeichnete. Grußworte sowie Glückwünsche entbot auch Hans Pilz vom Landwirtschaftsamt Neumarkt. „Vor allem die Landwirtschaft spielte im Leben des Birgittenklosters eine besondere Rolle, was wir auch jetzt noch zu würdigen wissen.“

Zum Ausdruck gebracht wurden weiter noch die engen Verbindungen zwischen Gnadenberg und Neumarkt durch die Anwesenheit von OB a.D. Kurt Romstöck und der stellvertretenden Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger — selbst gebürtige Gnadenbergerin.

Alte Verbindungen

Diese Verbindungen stammen noch aus der Zeit von Pfalzgraf Johann von Neumarkt und seiner Gattin Katharina von Pommern, nach deren Wunsch dieser auf dem einstigen „Eichelberg“ die Gründung des Birgittenklosters ermöglichte.

Eine farbenprächtige Prozession führte von der Pfarrkirche zum Konventgebäude, wo vor zahlreichen Gottesdienstbesuchern und Besuchern Abt Beda die Räumlichkeiten weihte und um Schutz und Segen für deren Besucher bat. Und dass dieses altehrwürdige Teilstück des einst größten Birgittenklosters im süddeutschen Raum tatsächlich ein Anziehungspunkt, dazu ein Ort der Spiritualität und Besinnung werden kann, unterstrich die nicht abreißende Besucherzahl. Diese wurden von Gästeführern des „Kulturhistorischen Vereins“ bis zum Abend durch Ausstellungsräume, durch die Klosterruine und durch das Klosterdorf geführt und über deren großen historischen Wert informiert.

Keine Kommentare