Grundsatzdiskussion über Neumarkter Feuerwehr gefordert

24.9.2017, 10:40 Uhr

"Die Unterstellung des Kollegen Mümmler, wir würden ,die Feuerwehr in den Schmutz ziehen‘. ist an Infamie und Bösartigkeit nicht zu überbieten und grenzt an Rufmord. Das darf nicht unwidersprochen bleiben". schreibt Fraktionsvorsitzende Ursula Plankermann.

Schon im Frühjahr, also lange vor der heißen Wahlkampfphase, habe man Gesprächsbedarf zum Inhalt des Feuerwehrbedarfsplans angemeldet. Dem sei auch stattgegeben und ein Arbeitskreis gebildet worden. Die Fraktionen seien aufgefordert worden, der Verwaltung eine Liste der zu besprechenden Punkte zu geben.

"Der Arbeitskreis verlief ergebnislos, da seitens der Versammlungsleitung keinerlei Absicht zu erkennen war, diese Punkte zu behandeln um danach eine Empfehlung an der Stadtrat zu formulieren. Statt dessen sollte der Arbeitskreis ohne Diskussion die Einstellung von hauptamtlichen Kräften zustimmen", kritisiert Plankermann.

Ihr Schreiben weiter: "Tatsache ist, dass alle Notrufe unserer Bürger bei der integrierten Leitstelle in Regensburg eingehen, und von dort aus unsere Feuerwehren alarmiert werden, nicht von unserer Feuerwehr in der Florianstraße. Es besteht also bei der momentanen personellen Situation keine Gefahr für Leib und Leben unserer Bürger, wie uns immer wieder vorgehalten wird. Durch die Emotionalisierung des Themas, in dem man den Bürgern weiß machen will, ohne vier zusätzliche hauptamtliche Stellen seien sie nicht mehr sicher, ist schlicht unwahr".

Wir waren und sind der Meinung, dass es Mangelerscheinungen bei unseren Feuerwehren gibt, die nicht durch die Aufstockung der hauptamtlichen Feuerwehrkräfte allein zu beheben sind. Wir wollten diskutieren, ob es durch Umorganisation innerhalb der Einsatzpläne möglich wäre, die hauptamtlichen Feuerwehrleute zu entlasten und zu sehen, ob und wie viele zusätzliche Stellen überhaupt nötig sind".

Sonst könne man auch nicht sauber entscheiden, wie viele zusätzliche Kräfte in der Florianstraße gebraucht werden. Diese Diskussion wolle der OB aber nicht, stattdessen sollten die Stadträte vier hauptamtliche Stellen genehmigen, ohne ihnen die nötige Hintergründe zu geben".

Plankermann: "Bei unseren freiwilligen Feuerwehren fehlt es zum Teil an der notwendigen Grundausrüstung. Zu wenig Jacken, Hosen, Stiefel für unsere freiwilligen Feuerwehrleute, zu kleine Feuerwehrhallen, um nur einige zu nennen. Dafür scheint man nicht genügend Geld in die Hand nehmen zu wollen, aber jährlich 300 000 Euro für hauptamtliches Personal gibt man sofort aus, ohne zu überlegen, ob es auch andere Wege gibt, die Hauptamtlichen zu entlasten und die Rettungswege zu optimieren".

Entlastung möglich?

Es sei nicht einmal diskutiert worden, ob man durch die Abschaffung des 24-Stunden-Dienstes die Hauptamtlichen entlasten und dadurch ihre Verfügbarkeit optimieren könne. Das könnte nämlich dazu führen, dass in der Florianstraße auch bei der jetzigen personellen Besetzung genügend Kräfte für die Drehleiter zur Verfügung stünden.

Es wurde zwar immer davon gesprochen, dass die Sicherheit der Bürger ohne mehr Personal nicht ausreichend gewährleistet sei. Aber das wichtigste Argument für die Aufstockung der hauptamtlichen Kräfte scheine die Tatsache zu sein, dass man bei Neubauten einen zweiten Rettungsweg vorschreiben müsse, der für die Bauherren teurer würde. "Ist also nicht die Sicherheit der Bürger wichtig, sondern die Höhe des Profits für Bauträger?", fragte Plankermann.

Wörtlich: "Ich habe großen Respekt vor der Leistung, die alle unsere Feuerwehrleute erbringen. Diesen Respekt kann unsere Stadt auch dadurch ausdrücken, dass den Feuerwehrleuten die dringend notwendige Ausrüstung vollumfänglich gegeben wird. Es ist nahezu unverantwortlich, die Fürsorge für unsere Feuerwehrleute so einseitig auf die hauptamtlichen Stellen zu fokussieren, und daneben die freiwilligen Feuerwehrleute nicht ausreichend auszustatten."

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