Grünes Licht für Stadtpark-Erweiterung

1.6.2017, 09:30 Uhr
Grünes Licht für Stadtpark-Erweiterung

© Foto: André De Geare

Allerdings fallen die Stellplätze nicht komplett weg. Unter dem Strich werden es 22 weniger, denn die Parkfläche auf der gegenüberliegenden Seite wird erweitert. Außerdem bleiben 18 Plätze direkt an der Mühlstraße. Auf diese Lösung konnten sich meisten Stadträte einlassen. Den ganzen Parkplatz "Hotel Wunder" wollte nur eine Minderheit für den Stadtpark hergeben.

Parkplatzbefürworter Helmut Jawurek (CSU) hatte allerdings Bedenken. "Durch die Festlegung als Parkplatz ist eine spätere Bebauung für die Fachhochschule an dieser Stelle gestorben", sagte er.

Zuvor hatte Michael Grünewald vom Büro Lex-Kerfers im Stadtrat die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung im Mai vorgestellt. Mit roten und grünen Klebe-Punkten hatten die Passanten markieren können, was ihnen an den ersten Plänen gefällt und wo sie Nachbesserungsbedarf sehen.

Lauter grüne Punkte

Immerhin 86 Prozent der Punkte waren grün, besonders gut kamen die Freilegung des Leitgrabens sowie der Wassergarten auf dem jetzigen Parkplatz an. Auch die große Wiese auf der Schanze gefiel, ebenso die Spiel- und Sportflächen in Richtung Tiefgarage. Geteilte Meinungen gab es zu dem Kiosk an der Wiese.

Im Juni schließlich hat der " Arbeitskreis Stadtpark" über die Gestaltung der Wiese auf der Schanze diskutiert. Einmal mit der Buchenhecke in Richtung Leitgraben, einmal ohne.

Landschaftsarchitektin Rita Lex-Kerfers wollte die Hecke mit Nachpflanzungen ergänzen, um so den abgeschlossenen Charakter der Fläche auf der Schanze zu betonen. In Variante zwei verschwindet sie, so wird der Blick frei in Richtung Residenz und Altstadt. Weil sich der "Arbeitskreis Stadtpark" nicht auf eine Variante festlegen wollte, musste der Stadtrat entscheiden. Dessen Mehrheit fand die Variante ohne Hecke überzeugender.

Dafür hatte OB Thomas Thumann schon zu Beginn der Debatte geworben. Auch Umweltrefererent Werner Thumann (CSU) warb für "den ganz großen Wurf". Die herausgewachsene Hecke umfasse vielleicht 0,1 Prozent des Baumbestands. "Wenn wir sie entfernen, ist die Wiese auch vom Leitgraben her erlebbar, wir müssen uns nur trauen."

Pedra Wittmann (UPW) argumentierte: "Alle großen Parks, etwa der Englische Garten, haben einen weiten Blick." Die Hecke verführe zur Vermüllung. "Eigentlich ist es doch ein verkrautetes Eck, wo der Dreck liegt", sagte Wittmann.

Für die Hecke sprach sich Günter Stagat (SPD) aus. Sie biete Schatten und erhöhe damit deutlich die Aufenthaltsqualität der großen Wiese im Sommer. Helga Hoerkens (FDP) wies auf einen anderen Aspekt hin: Die Hecke müsse erhalten werden, gerade weil sie die Wiese auf der Schanze abgrenze. Schließlich wollten die Teilnehmer an Veranstaltungen wie Dinner in Weiß oder Lach-Yoga nicht unbedingt auf dem Präsentierteller sitzen, so Hoerkens.

Rausgeschmissenes Geld

Pro Hecke war auch Johann Gloßner (Flitz). Er kritisierte gleichzeitig ein mögliches Kiosk mit WC auf der Schanze. "Das ist rausgeschmissenes Geld", sagte er.

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