Gut gelaunte Biogas-Branche im Landkreis Neumarkt

25.6.2016, 15:09 Uhr
Gut gelaunte Biogas-Branche im Landkreis Neumarkt

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In halbjährlichem Rhythmus werden die Unternehmen der Branche vom Energie-Netzwerk-Verein Carmen nach ihrer wirtschaftlichen Lage befragt. Unternehmen aus den Teilbranchen feste Biomasse, Biogas, Biogene Treibstoffe und stoffliche Nutzung werden dabei berücksichtigt.

Der Aufwärtstrend bei der Beurteilung der aktuellen Lage setzt sich fort. Bei der Umsatzentwicklung ist der Anteil der Unternehmen mit steigenden Umsätzen im Frühjahr weiter auf mittlerweile knapp 42 Prozent gestiegen und liegt erstmals seit Anfang 2014 höher als der Anteil der Unternehmen mit fallenden Umsätzen. Gleichbleibende Umsätze melden mit 22 Prozent so wenig Unternehmen wie seit Anfang 2012 nicht mehr, so dass man von einer allmählichen Zweiteilung des Marktes sprechen kann.

Bei den getätigten Investitionen kann man im positiven Sinne von einer Stabilisierung sprechen. Zwar ist die Zahl der Unternehmen, die mehr als im vergangenen Jahr investiert haben, gegenüber der letzten Umfrage leicht auf etwas über 20 Prozent zurückgegangen, aber der Anteil der Betriebe, die ihr Niveau beibehalten haben, liegt mit 43 Prozent nahezu auf einem Allzeithoch.

Tendenziell steigende Umsätze und ein relativ stabiles Investitionsklima scheinen sich auch ohne große Verzögerung auf die Personalentwicklung niedergeschlagen zu haben. 29 Prozent der Betriebe haben zusätzliche Mitarbeiter eingestellt – der höchste Wert seit 2011. Auch der Anteil der Unternehmen, die ihren Personalbestand abgebaut haben, ist im Vergleich zur letzten Umfrage nochmals auf jetzt 14 Prozent gesunken. Dass nur noch gut die Hälfte der Firmen einen stabilen Personalbestand meldet, dokumentiert allerdings die gestiegene Volatilität der Branche.

Stabiles Auftragspolster

Eine zunehmende Differenzierung der Branche lässt sich am Auftragsbestand erkennen. Ein im Vergleich zum Vorjahr stabiles Auftragspolster melden 39 Prozent der Unternehmen — der niedrigste Wert seit Beginn der Umfrage im Jahr 2010. Erstmals seit 2011 berichten genauso viele Firmen über eine gute Auftragsentwicklung (der absolute Wert lag allerdings Ende 2013 mit 43 Prozent höher). Leider verzeichnet aber auch noch mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) eine schlechte Auftragsentwicklung.

Bei der Frage nach der Investitionsbereitschaft hat sich eine Stabilisierung eingestellt. 37 Prozent der Unternehmen planen die Beibehaltung ihres Investitionsniveaus — der zweithöchste Wert seit Ende 2011. Nur noch jedes fünfte Unternehmen plant keinerlei Investitionen in den kommenden zwölf Monaten, was den niedrigsten Wert seit dem vierten Quartal 2011 darstellt. Gleichzeitig ist aber auch der Anteil der Unternehmen, die mehr Investitionen planen, auf 20 Prozent zurückgegangen.

Der Anteil der Unternehmen, die Personal einstellen wollen, ist um zehn Prozentpunkte zurückgegangen, liegt aber noch deutlich über dem Anteil der Firmen, die Entlassungen planen. Berücksichtigt man, dass drei Viertel der Betriebe (74 Prozent) ihren Personalbestand konstant halten wollen, kann man weiterhin von einer positiven Perspektive auf dem Beschäftigtensektor sprechen.

Die Einschätzung der politischen Rahmenbedingungen hat sich nochmals leicht verschlechtert und zeichnet damit weiterhin wie schon seit Jahren ein sehr trübes Bild. Sehr wenige Unternehmen bezeichnen sie als gut, eine größere Gruppe als neutral und deutlich mehr als die Hälfte als schlecht. Positiv bleibt festzuhalten, dass die Einschätzung der aktuellen Lage sich nochmals deutlich verbessert hat und mittlerweile wieder mehr als acht Punkte über dem Tiefststand im zweiten Quartal des vergangenen Jahres liegt. Das erfreulichste Bild bietet derzeit der Bereich Biogas. Hier bewegen sich die Indexwerte mit deutlich über 50 Punkten zwar nicht auf dem Niveau aus dem Boomjahr 2011, liegen aber so hoch wie seit Anfang 2012 nicht mehr.

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