Habsberg: Golf-Präsidum will hinwerfen

17.1.2018, 15:25 Uhr

Das bestätigte Club-Präsident Peter H. Maier auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten. Demnach werden er und seine Vorstandskollegen Dr. Rudolf Prösl (Vizepräsident), Thomas Roidl (Schatzmeister) Frank Forster (Spielführer) und Thomas Fischer (Schriftführer) bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, 2. Februar, ihren Rücktritt erklären (19 Uhr, Clubhaus am Habsberg).

Hintergrund für die Zerwürfnisse ist eine Austrittswelle: Zum Kündigungstermin Ende September hätten insgesamt 243 von rund 1700 Mitgliedern ihren Austritt erklärt, berichtete der scheidende Präsident Maier. Der Weggang teile sich etwa je zur Hälfte auf die Clubs in Habsberg und in Hilzhofen auf.

Nach Darstellung des Habsberger Vereinschefs sei er im November bei einer außerordentlichen Versammlung von drei Gesellschaftern "beschuldigt" worden, für den Mitglieder-Exodus verantwortlich zu sein. Angebliche Begründung der Investoren: Der Club tue zu wenig für die gesellschaftlichen Aktivitäten.

"Zum Mittelmaß verkommen"

Eine Analyse der Austrittsgründe habe aber ergeben, dass das angeblich mangelhafte Clubleben überhaupt nicht angeführt werde. Vielmehr würden ausscheidende Golfer meist persönliche Gründe nennen und sich auch beklagen, dass die Anlage zum "Mittelmaß verkommen" sei. Insbesondere der Platzzustand werde kritisiert. Maier sieht dies auch dadurch bestätigt, dass Habsberg in der Rangliste der "Leading Golf Clubs" in Deutschland sehr weit nach hinten gewandert sei.

Hintergrund für die Kontroversen ist auch der Umstand, dass die Clubs keinen Einfluss auf die Platzpflege und damit die grundlegenden Bedingungen für das Golfspiel auf den Courses haben. Die Verantwortung dafür liegt bei der Betriebergesellschaft Jura Golf Park. Und die hat nach NN-Informationen inzwischen reagiert und die Verantwortung für das sogenannte "Green Keeping" einer externen Firma übertragen. Als Gegenleistung für angeblich rund 70 000 Euro Mehrkosten pro Jahr können die Golfer inzwischen wieder auf besseren Fairways und Greens spielen.

Präsident Maier entschloss sich wegen des "entwürdigenden Verhaltens" seiner Mitgesellschafter dennoch zum Rücktritt. Golf-Park-Geschäftsführer Steve Anders wollte gestern keine Stellungnahme abgeben.

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