Hightech-Autodiebe machen fette Beute im Kreis Neumarkt

25.2.2018, 19:57 Uhr
Hightech-Autodiebe machen fette Beute im Kreis Neumarkt

© Foto: Uli Deck/dpa

Die Polizei hat 2017 im Raum Neumarkt drei einschlägige Fälle registriert, in denen das Keyless-Go-System Langfinger nicht abhalten konnte. So auch bei dem Audi A 6 im Wert von 55 000 Euro, der im Oktober 2017 am frühen Abend aus der Mühlstraße in Pyrbaum verschwunden ist.

Vermutlich waren dort professionelle Autodiebe am Werk. Obwohl die Fallzahlen in Ostbayern gar nicht so hoch sind, kommt ein ganz schöner Schaden zusammen. 2016 haben Kriminelle die schlüssellose Verriegelung von insgesamt 28 Autos überwunden. Die genauen Fallzahlen aus dem vergangenen Jahr sind zwar noch nicht veröffentlicht, aber nach NN-Informationen ist ein Gesamtschaden von 2,5 Millionen Euro entstanden.

Es geht auch richtig dreist: Vor den Augen des geschädigten Fahrzeughalters stahl ein unbekannter Dieb in Donaustauf einen hochwertigen Audi. Sofortige Fahndungsmaßnahmen der Polizei verliefen ergebnislos.

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs kam es zum Diebstahl des blauen Audi A 6 in der Lessingstraße in Donaustauf. Der Halter war vom lauten Brummen eines Motors gegen 1.30 Uhr früh geweckt worden und sah aus dem Fenster. Er konnte gerade noch erkennen, dass eine Person in sein Fahrzeug einstieg und wegfuhr. Der Audi war mit einem Keyless-Go-System ausgestattet. Durch den Diebstahl entstand ein Schaden von 70 000 Euro.

Sofort nach der Mitteilung des Diebstahls koordinierte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz eine großangelegte Fahndung nach dem Fahrzeug. Diese verlief jedoch ergebnislos. In diesem Zusammenhang gibt das Polizeipräsidium Oberpfalz grundsätzliche Verhaltenstipps für etwaige Zeugen: Da die Täter gerne im Schutz der Dunkelheit agieren, bleiben ihre Aktivitäten häufig unbemerkt, glauben die Diebe. Regelmäßig zeigt sich aber, dass aufmerksame Anwohner oder Nachbarn wertvolle Wahrnehmungen machen. Dieses Wissen muss aber an die Ermittler gelangen, um diesen erste oder neue Ermittlungsansätze zu liefern.

Sehr wertvoll sind regelmäßig Wahrnehmungen von Schichtarbeitern oder Zeitungsausträgern. Diese Personengruppen sind in besonderer Weise mit den nächtlichen Umständen im eigenen Wohnviertel oder dem zugewiesenen Zustellgebiet vertraut.

Der Umstand, dass auch Diebe mit gestohlenen Fahrzeugen tanken müssen, wurde schon dem einen oder anderem zum Verhängnis. Bemerken etwa Verkehrsteilnehmer oder die Beschäftigten einer Tankstelle bei einem Tankvorgang , dass ein Wagen mit laufendem Motor betankt wird, stellt dies ein besonderes Verdachtsmoment dar. Denn die Täter können Fahrzeuge mit KeylessGo-System nur in unmittelbarer Schlüsselnähe starten. Wird der Motor abgestellt, gelingt es in der Regel nicht mehr, ihn zu starten. Daher tanken Diebe von hochwertigen Fahrzeugen gezwungenermaßen mit laufendem Motor.

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