Hohenfels: Anwohner genervt von lärmenden US-Truppen

5.10.2016, 14:40 Uhr
Pro Jahr kommen etwa 25 000 Soldaten zum Üben nach Hohenfels.

© André De Geare Pro Jahr kommen etwa 25 000 Soldaten zum Üben nach Hohenfels.

Der "Community Connector", wie die Amerikaner das Treffen mit den Bürgermeistern und Behörden nennen, ist die jährliche Zusammenkunft, bei dem sowohl über militärische Übungsvorhaben als auch über gemeindliche Dinge der US-Garnison informiert wird.

Zum Übungsgeschehen informierte Oberst Curtis A. Buzzard den Teilnehmerkreis den Plan für die kommenden Monate. Pro Jahr kommen etwa 25.000 Soldaten zum Üben nach Hohenfels. Die Hälfte davon sind amerikanische Streitkräfte, so der Kommandeur Kommandeur des Joint Multinational Readiness Centers Hohenfels (JMRC). In diesen Tagen läuft das Training zu "Allied Spirit V" mit etwa 2500 Teilnehmern aus acht verschiedenen Nationen an. Die Übung wird voraussichtlich bis zum 15. Oktober dauern.

Wie er weiter informierte, wird derzeit in der Nähe von Kittensee im westlichen Teil des Übungsplatzes eine neue Landebahn für Drohnen gebaut. Die Feldlandebahn bei Emhof wird weiter verbessert, wie auch die verschiedenen Übungsdörfer im Gelände für die Darstellung realistischer Übungsszenarien, so die Information an die Bürgermeister.

Doch die vielen Übungen führen auch zu einigen Problemem. Wie der Hohenfelser Bürgermeister Bernhard Graf den US-Kommandeuren vortrug, kam es immer wieder vor, dass sich Tankfahrzeuge auf ihrer Route zum Übungsplatz durch enge Straßen im Marktbereich zwängten, obwohl eine großräumige Umleitung ausgeschildert sei.

"Apache Helis standen stundenlang über Markt"

Dass dies nicht ohne Probleme aufgelaufen ist, zeigen einige Feuerwehreinsätze in Hohenfels. "Zu fünf Einsätzen haben unsere Feuerwehren heuer ausrücken müssen, um auslaufende Kraftstoffe im Raum Hohenfels zu binden". "Die dauerhafte Öffnung des Tores Emhof wäre eine Erleichterung", merkte er als Lösungsansatz an.

Ein Anliegen waren ihm die Hubschrauberflüge während der vergangenen Monate. "Die Apache Hubschrauber standen oft stundenlang während der Abend- und Nachtstunden über unserem Markt".

Einen erheblichen Lärmpegel bekam der Markt Schmidmühlen und das Lauterachtal vor etwa drei Wochen zu spüren. "In den frühen Morgenstunden wurden die Bürger hochgeschreckt", trug Bürgermeister Peter Braun vor. Ihm ging es auch um die Zusammensetzung der verwendeten Munition und eventuelle gesundheitliche Auswirkungen. Und: "Mehr Höflichkeit erwarte ich auch, wenn besorgte Bürger in Hohenfels ihre Lärmbeschwerden am Telefon vorbringen".

555 deutsche Arbeitnehmer in Hohenfels beschäftigt

Deren Zahl ist heuer nämlich beträchtlich gestiegen, wie Airfield Commander Elliot Morelan informierte. Unter * (0 94 72) 83 26 4 können die Bürger zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen. Zum Sicherheitstraining an notgelandeten Hubschraubern werden im nächsten Jahr die Feuerwehren aus Schmidmühlen und Velburg eingeladen.

Aus dem Bereich "Public Works" informierte Bernhard Weber über verschiedene Baumaßnahmen mit einem Auftragsvolumen in Höhe 34 Millionen US Dollar an die deutsche Wirtschaft aus der Region.

Robert Graf vom US Wohnungsamt berichtete, dass derzeit 521 private Wohnungen von der US Army außerhalb des Truppenübungsplatzes angemietet sind. Weitere 468 Wohnungen werden von der US Garnison über das Bundesvermögensamt belegt.

Wie Bruno Wagner von der Personalabteilung mitteilte, sind derzeit 555 deutsche Arbeitnehmer in Hohenfels beschäftigt. Dazu kommen 285 zivile amerikanische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Dass der Öffentlichkeitsarbeit in Hohenfels ein großer Stellenwert beigemessen wird, zeigte Norbert Wittl von Public Affairs auf. Alleine beim Deutsch-Amerikanischen Volksfest nutzten 1400 Besucher die Gelegenheit für eine Truppenübungsplatzrundfahrt. Beim Burgfest in Hohenburg zählte man etwa 1300 Besucher. Davon nutzten etwa 400 den Fahrdienst der US Garnison. Dazu kamen noch Übungsplatzrundfahrten an übungsfreien Tagen übers ganze Jahr verteilt.

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