Hohenfels will BRK-Heim sanieren statt neu bauen

18.1.2018, 09:24 Uhr

Voraussetzung für den Kauf des Gebäudes war laut Bürgermeister Bernhard Graf, dass der BRK Bezirksverband auch weiterhin Mieter des Objektes bleibt und den Schulungsbetrieb aufrechterhält. Diese Zusage bestehe weiterhin, allerdings sei für eine zeitgemäße Weiterführung des Schulungsbetriebes zumindest eine Sanierung erforderlich.

Architektin Gertrud Bayerl aus Parsberg, die die Marktgemeinde seit Jahren bei Baumaßnahmen im Kernort berät, hatte die groben Kosten für die Sanierung mit 2,07 Millionen Euro beziffert. Auf Basis dieser Summe wurde versucht, staatliche Fördermittel einzutreiben.

Es stellte sich jedoch heraus, dass das Vorhaben nicht staatlich gefördert werden kann: Zum einen wegen der zu erwartenden Mieteinnahme, die der Markt Hohenfels zu erheben hat; zum anderen durch die Niedrigzinsphase, in der für Darlehen nur geringe Zinsausgaben anfallen.

"Einerseits ist es zwar ärgerlich, wenn keine staatlichen Fördergelder fließen. Andererseits ist es durchaus positiv, wenn die Berechnung ergibt, dass das Vorhaben im Sinne der Förderrichtlinien rentabel ist", fand der Bürgermeister. Zudem sei der Markt so bei der Durchführung der Arbeiten in seiner Entscheidungsfreiheit nicht durch staatliche Förderstellen eingeschränkt.

Fördergelder zur Sanierung von Heizungsanlagen und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Energieeinsparung könnten selbstverständlich in Anspruch genommen werden.

Für einen vergleichbaren Neubau, inklusive Abbruch des bestehenden Gebäudes, hat die Architektin dagegen Gesamtkosten von 5,17 Millionen Euro errechnet.

Bei der jüngsten Sitzung sollte nun das Vorhaben weiter vorangebracht werden: Bürgermeister Bernhard Graf gab zu bedenken, dass sich die Sanierungsmaßnahme über drei Jahre hinziehe, sodass eine Finanzierung aus dem laufenden Gemeindehaushalt ohne Darlehensaufnahme möglich sei. Die Mehrkosten für einen Neubau von 2,85 Millionen Euro müssten dagegen fremd finanziert werden. Dadurch würde die Verschuldung der Gemeinde von 1,3 auf 4,15 Millionen Euro steigen. Außerdem fordere das BRK keinen Neubau.

Die Architektin bekräftigte, dass das Schulungsheim eine gute Bausubstanz habe und eine Sanierung eine gute Lösung sei. Aufgrund dieser Fakten wurde mit nur einer Gegenstimme der Beschluss zur Sanierung gefasst. Der Umfang der Arbeiten solle bei der späteren Planung festgelegt werden. Mehrheitlich war das Gremium ebenfalls der Überzeugung, dass die Verwaltung ein Architekturbüro finden soll, dass die Sanierung betreuut.

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