Im Landkreis Neumarkt steigen die Müllgebühren

23.2.2018, 10:00 Uhr
Im Landkreis Neumarkt steigen die Müllgebühren

© Foto: Wolfgang Fellner

Von 2006 bis 2013 hat der Kreis die Gebühren schrittweise immer weiter abgesenkt. Möglich war dies, weil die Abfallwirtschaft in den Jahren zuvor hohe Rücklagen gebildet hatte, die aus rechtlichen Gründen abgeschmolzen werden mussten. Bei der letzten Senkung im Jahr 2013 betrugen diese noch 4,5 Millionen Euro.

Zum Jahresende werden sie voraussichtlich noch 109 000 Euro betragen. Deshalb sind ab 2019 wieder höhere gebühren notwendig. Denn bei den derzeitigen Gebühren beträgt das jährliche Defizit rund eine Million. Die Abfallwirtschaft muss aber kostendeckend arbeiten, darf also keine roten Zahlen schreiben.

"Bei den Betriebskosten ist nicht viel Luft drin, die wir ablassen können", sagte Roland Hadwiger vor dem Wirtschaftsausschuss des Kreistags. Eine Einschränkung von Leistungen, wie etwa der kostenlosen Sperrmüll-Abholung, sei auch keine Option, so der Leiter der Abfallwirtschaft. Er schlug eine Anhebung um 25 Prozent vor, die der Ausschuss befürwortet. Jetzt muss noch der Kreistag zustimmen.

Die 60-Liter-Restmülltonne würde dann statt 60 Euro 75 Euro im Jahr kosten, die 120-Liter-Tonne 112 statt 90 Euro, die 240-Liter-Tonne 224 statt 180 Euro und der 1100-Liter-Container 1083 Euro statt 870 Euro. Damit befände sich Neumarkt im mittleren Niveau der umgebenden Landkreise. Mit einer Ausnahme: Im Nürnberger Land schlägt die 60-Liter-Tonne mit 141 Euro zu Buche, die 120-Liter-Tonne kostet 340 Euro.

Hausmüll, Sperrmüll und Altpapier holt auch im Jahr 2019 die Firma Edenharder ab. Die Verträge wurden um ein Jahr verlängert. Dasselbe gilt für die Verträge mit der Firma Bachhuber, die Bioabfälle und Grün-Container versorgt.

Nicht nur an schönen Herbstwochenenden herrscht blankes Chaos am Blomenhof, wenn Hunderte ihre Gartenabfälle wegbringen und sich durch Menschen mit Kartons und ausgedienten Fritteusen den Weg bahnen. Eine grundlegende Umgestaltung inklusive Erweiterung soll Abhilfe schaffen.

Direkt zum Grüngut

Künftig erfolgt die Einfahrt rechts, direkt zum Grüngut. Die lose verteilten Container konzentriert aufgestellt und überdacht. Die abfallende Erweiterungsfläche im Süden wird genutzt für eine Absenkung der Container. Es muss also niemand mehr mit Kartons auf eine Metalltreppe steigen. Die Laderhalle bleibt erhalten als Abgabestelle für E-Schrott.

Die Pläne sind schon lange fertig. Sie lagen aber auf Eis, so lange in direkter Nachbarschaft ein Wohngebiet auf der Agenda stand. Nun stellt der Kreis den Bauantrag und vergibt zeitgleich die ersten Aufträge.

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