Insektenparadies für ein Jahr in Mittelricht buchen

10.3.2019, 12:00 Uhr
Insektenparadies für ein Jahr in Mittelricht buchen

© Foto: Anne Schöll

Auslöser für dieses Angebot an Naturfreunde war das Volksbegehren "Rettet die Bienen", bei dem in unserer Region knapp ein Fünftel der Wahlberechtigten unterschrieben haben. Wer mehr tun möchte, ist nun bei Familie Heßlinger genau richtig.

Sie bietet an, einen bislang intensiv bewirtschafteten Acker in eine Blühwiese umzugestalten und mit einer speziellen Wildblumenmischung anzusäen, die besonders Insekten und Wildbienen anlockt. 34 verschiedene Blühpflanzen sind im Saatgut eingemischt, das von Fachleuten für diesen speziellen Zweck entwickelt und zertifiziert worden ist. Die Wiese wird weder gedüngt noch werden Pflanzenschutzmittel ausgebracht.

Naturbelassen wachsen und blühen ist die Devise, ohne Einmischung von Menschenhand. Alle, denen Natur und was dazugehört am Herzen liegt, können eine Patenschaft über ein Ar, also 100 Quadratmeter Wiese, für 50 Euro jährlich buchen. Natürlich kann der "Wiesenbesitzer", wann immer er möchte, dieses Fleckchen Erde besuchen und sich an dem quirligen Leben auf dem Grasboden erfreuen. "Nach dem Bericht in den NN und vor allem im NN-nahen Wochenanzeiger haben uns die Interessierten geschrieben oder angerufen", erzählt Thekla Heßlinger, die sich über die positive Resonanz auf ihr Angebot freut. "Manche fragen per E-Mail einfach an, wie das mit dem Buchen funktioniert. Andere möchten noch genaueres wissen".

Die Bäuerin hat derzeit auf ihrem PC und dem Handy alle Hände voll zu tun, um denen, die ihrer Unterschrift Taten folgen lassen wollen, genaueres weiterzugeben. Während das Interesse aus der eigenen Gemeinde eher schleppend ist, gibt es etliche aus dem weiteren Umland, die handeln möchten. Zwei Paten haben sich aus Berlin gemeldet und einer aus München. Eine andere Interessentin will in ihrem Verein und bei den Arbeitskollegen werben für diese gute Idee.

Einzelne Kritiker gibt es auch. Für Heßlinger unverständlich: Denn es stehe nirgends, dass sie mittun müssen. "Einige Parzellen sind noch buchbar von allen, die ihren Beitrag zur Umwelt höher ansetzen als nur ein Volksbegehren zu unterschreiben", sagt die Bäuerin. ANNE SCHÖLL

Weitere Informationen gibt es bei Familie Heßlinger, Telefon (0 91 79) 9 59 83, E-Mail unter ht-hesslinger@gmx.de

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