Johann Georg Gloßner entzündet ein Wolfmahnfeuer

17.9.2018, 17:04 Uhr
Johann Georg Gloßner entzündet ein Wolfmahnfeuer

© Foto: Anton Karg

Auf einer Wiese nahe Erasbach hat der Neumarkter Gastronom und Schäfer Johann Georg Gloßner zu einem "Wolfmahnfeuer" geladen, zu dem nahezu 50 Fachleute kamen, darunter Josef Grasegger aus Garmisch, Vorsitzender des Landesverbands bayerischer Schafhalter, Sigrid Schindler vom Bund Naturschutz und weitere Vertreten von Organisationen wie "Weidetierhalter Deutschland", Schäfer und Besitzer von Weiderindern.

Für Gloßner ist der Wolf schon nahe an die Region herangerückt. Das betreffe nicht nur Norddeutschland. "Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen weisen bereits heute absolut und im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte die höchsten Wolfsdichten weltweit auf", eine Info der Weidetierhalter Deutschland. Auch ganz in der Nähe wie in Hohenfels und im mittelfränkischen Kammerstein seien Wölfe gesichtet worden. Es sei nicht möglich, Schafe oder Rinder mit vertretbarem finanziellem Aufwand vor dem Raubtier zu schützen. Schutzzäune seien sehr teuer, Herdenschutzhunde gegen Wölfe nahezu machtlos. Die Weidetierhaltung stehe bereits ohne den Wolf unter erheblichem wirtschaftlichem Druck.

In Schweden würde eine bestimmte Anzahl Wölfe zum Abschuss freigegeben. Laut Gloßner kein ideales Vorbild, er findet, man solle Wölfe nicht abschießen, sondern "erziehen": dass sie Respekt vor den Menschen haben und nicht mehr ohne Scheu durch Dörfer streunen. Der Wolf solle sich in die Wälder zurückziehen. Dort könne man ihn mit toten Tieren füttern, so dass er nicht hungern müsse — Hunger fördert den Jagdtrieb.

Der leidenschaftliche Schäfer sieht Politik in der Pflicht; Umweltschützer sollten sich etwas zurücknehmen, meint er. Speziell der NABU lege einen Überschwang an Willkommensgefühlen an den Tag und treibe sogar mit dem Wolf ein florierendes Geschäftsmodell mit Spendenaufrufen oder Wolfspatenschaften — das ist Gloßner ein Dorn im Auge. A. KARG

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