Jung-Politiker liefern sich harte Wortgefechte in Neumarkt

16.9.2017, 10:16 Uhr
Jung-Politiker liefern sich harte Wortgefechte in Neumarkt

© Foto: Julian Münz

Wenn die Mensa des Ostendorfer Gymnasiums zur Wahlarena wird, dann geht es schon mal heiß her. Bei der Diskussionsrunde zur U18-Wahl kämpften die Politiker um die Gunst künftiger Wähler. Zugegeben: Wählerstimmen für die diesjährige Bundestagswahl am 24. September konnten die Vertreter der Jugendorganisationen von CSU, SPD, FDP, den Freien Wählern, den Grünen sowie der Linken an diesem Abend nicht viele gewinnen.

Bei der Diskussion handelte es sich schließlich um eine Informationsrunde für die U18-Wahl, die neun Tage vor der echten Wahl nicht nur in Neumarkt, sondern in ganz Deutschland durchgeführt wird.

Wie der Name verrät, sind für die U18-Wahl ausschließlich Minderjährige wahlberechtigt, die bei der Bundestagswahl in diesem Jahr noch keine Stimme abgeben können.

In Neumarkt organisiert das P-Seminar "Politische Bildung an der Schule fördern" der 12. Klasse des OG unter der Leitung von Christiane Busch die Wahl in Zusammenarbeit mit dem KJR Neumarkt und der DGB-Jugend. Auch wenn die U18-Wahl noch keine große Auswirkungen auf die Bundestagswahl haben wird, entsandten gleich sechs Parteien ihre Jugendbeauftragten zur U18-Wahlkampfveranstaltung in die OG-Mensa.

Mit von der Partie waren CSU-Stadtrat Marco Gmelch, Christian Sinzinger von der SPD, Nils Gründer von den Jungen Liberalen Neumarkt, Jule Ziegler als Vorsitzende der Grünen Jugend Bayern, Matthias Penkala von den Freien Wählern sowie Bundestagsdirektkandidat Dominik Lenz als Vertreter der Linkspartei.

Unterschiedliche Ansichten

Max Gruber, Teilnehmer des P-Seminars, übernahm die Moderation der Podiumsdiskussion mit der Unterstützung seines Schulkollegen Çetin Görkem. Mit der Frage nach einer Obergrenze für Flüchtlingen kam die Wahldebatte gleich in Fahrt. Die unterschiedlichen Vorstellungen von SPD, Grünen und Linken auf der einen und der CSU auf der anderen Seite zeigten sich hier schnell, besonders Dominik Lenz (Linke) und CSU-Stadtrat Marco Gmelch lieferten sich harte Wortgefechte zu dem brisanten Thema.

Um die Diskussion zu befeuern, nahm der Moderator bei seinen Fragen auch direkten Bezug auf die Wahlprogramme der Parteien, die dem Publikum in Zitaten auf einer Leinwand präsentiert wurden.

Im Anschluss an die sich vor allem um die Themen Migration und Asyl drehende Debatte konnten auch die Zuhörer Fragen an die Politiker auf der Bühne zu stellen. Besonders die Zukunftsfähigkeit von Elektroautos sowie die Legalisierung von Cannabis beschäftigten die unter 18-Jährigen, aber auch zum Thema Bildung mussten die Politiker dem Publikum ihre Positionen darlegen. Ob sie die Jugendlichen damit von ihren jeweiligen Parteien überzeugen konnten, wird sich beim Ergebnis der U18-Wahl zeigen – und vielleicht dann ein paar Jahre später auch bei der nächsten Bundestagswahl.

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