Jura-Volksfest: Ausgeklügeltes Konzept soll für Sicherheit sorgen

30.7.2014, 20:42 Uhr
Jura-Volksfest: Ausgeklügeltes Konzept soll für Sicherheit sorgen

© Horst Linke

Von größeren Katastrophen ist man hier verschont geblieben. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich ausgelassene Feststimmung erschreckend schnell in eine lebensgefährliche Situation verwandeln kann.

Im oberfränkischen Forchheim ist 2005 auf dem Annafest bei einem Sturm ein 43-Jähriger von einem Ast erschlagen worden. Ein damals 15-Jähriges Mädchen wurde schwer verletzt. Und die Bilder von der Love-Parade in Duisburg sind sowieso unvergessen.

Seither sind allerorts die Sicherheitsvorkehrungen nochmals verschärft worden. „Wir hatten ohnehin schon ein gut ausgearbeitetes Konzept“, sagt auf Anfrage der NN Hauptamtsleiter Thomas Thumann. Im vergangenen Jahr habe man das Ganze in einem Sicherheitskonzept fixiert.

Zwar lassen sich die echten Katastrophen kaum vorhersehen, doch auf dem Papier gibt es einige Szenarien, die schon mal einen Ablauf vorgeben: Wie müssen die Einsatzkräfte vorgehen, wenn in der Masse plötzlich jemand Feuerwerkskörper abfeuert? Wie ist ein Platz zu evakuieren, wenn außer den Menschen noch Tiere in Sicherheit gebracht werden müssen — etwa bei der Pferdeschau?

„Unser Plan gibt vor, wie die Rettungskräfte zusammenspielen müssen und wer für welchen Bereich zuständig ist“, erklärt Thumann. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist das Wetter. Thumann wird daher während der Festtage stets sein Handy im Auge behalten.

Warnung am Handy

Wenn ein Sturm aufzieht, dann wird ihm der Deutsche Wetterdienst eine Nachricht schicken. „Sofort werden wir alle am Festplatz darüber informieren“, sagt Thumann. Jetzt gilt es, alles in Sicherheit zu bringen, was dem Sturm eine Angriffsfläche bietet. Sind wirklich Orkanböen vorhergesagt, muss unter Umständen das Festgelände geräumt werden. „Hierfür haben wir eine Lautsprecheranlage in der Halle und im Biergarten.“

Und erprobt ist auch: Der Betreiber des Autoscooters, der sonst zu wilden Touren im Boxauto animiert, kann über seine Lautsprecheranlage im Notfall ebenfalls vor Gefahren im Bereich der Schausteller auf dem Festgelände warnen.

Neu ist in diesem Jahr, dass an zwei Punkten des Geländes Beleuchtungsmasten aufgestellt werden. Sie sollen für zusätzliches Licht sorgen und können — im Falle eines Stromausfalls — über mindestens drei Stunden lang per Akku betrieben werden. In und vor den Jurahallen gibt es das schon seit vielen Jahren.

Viel Zeit wird verwendet, um bei Gefahrensituationen gewappnet zu sein. „Aber natürlich hoffen wir“, sagt Thumann abschließend, „dass wir davon keinen Gebrauch machen müssen.“

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