Jurafest in Neumarkt harmonisch wie selten

19.8.2015, 11:05 Uhr
Jurafest in Neumarkt harmonisch wie selten

© Foto: Fritz Etzold

Für Oberbürgermeister Thomas Thumann war es aus Sicht der Stadt ein „sehr harmonisches, rundum gelungenes Volksfest, das völlig friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen ist.“ Die extreme Hitze hat an vielen Tagen nachmittags weniger Besucher auf den Festplatz gelockt, aber am Abend kamen sie dafür sehr geballt. Diese Folgen der Witterung zu denen dann auch noch die letzten Tage mit Gewitter und Regen kamen, wirken sich leider bei der Bilanz der Schausteller aus. In den Hallen, im Biergarten und im Weinzelt herrschte dagegen am Abend stets viel Betrieb und man konnte eine tolle und gelöste Stimmung erleben, so dass die Bilanz dort wesentlich positiver ausfällt.

„Unsere vielen Programmpunkte sind durchweg gut angenommen worden, wie etwa der Festzug, die beiden Familiennachmittage, der Seniorennachmittag oder der Tag für Menschen mit Behinderung“, sagt OB Thumann. Es habe sich einmal mehr gezeigt, dass das Neumarkter Jura-Volksfest ein „attraktives und weit in der Region beliebtes Volksfest ist, das eine besondere Atmosphäre und eine eigene Anziehungskraft besitzt“.

Festreferent Richard Graf hatte bei seinem zweiten Volksfest in der Funktion des Festreferenten viel Freude und großen Spaß: „Ich bin jeden Tag am Volksfest aufs neue beeindruckt, wie gut alle Beteiligten des Festes Hand in Hand arbeiten, um unseren Gästen ein tolles Volksfest mit vielen Attraktionen zu bieten und bin auch ein wenig stolz, Teil dieses Uhrwerks zu sein“, sagt Graf. „Viele Besucher haben mir sehr positive Rückmeldungen gegeben und das Konzept des Jura-Volksfestes sehr gelobt.“

Auch Festwirt Albert Zollbrecht zieht eine gute Bilanz am Ende des Jura-Volksfestes 2015: „Die Neumarkter und die Gäste aus dem Umkreis lieben das Neumarkter Volksfest und sind auch bei der großen Hitze und dem Regen am letzten Wochenende zu uns gekommen.“ An jedem Abend gab es bei guten Musikgruppen eine tolle Stimmung in den Festhallen und im Weinzelt. „Ich freue mich, dass es kaum Zwischenfälle gab und alle das Volksfest friedlich genießen konnten“, sagt der langjährige Festwirt.

Trend zum Alkoholfreien

Das Festbier kam heuer bekanntlich von der Brauerei Glossner. „Angesichts der erst hohen Temperaturen und des dann schlechten Wetters sind wir sehr zufrieden mit dem Verlauf des Volksfestes in diesem Jahr“ sagt Michael Gloßner. Er verzeichnete eine Verschiebung des Getränkeumsatzes: Die Menge des Festbieres ist zurückgegangen und alkoholfreie Getränke, insbesondere Radler und alkoholfreies Bier, haben zugenommen. „ Es war ein sehr schönes Volksfest, bei dem alle Beteiligten sehr harmonisch zusammengearbeitet haben“, so der Geschäftsführer der Festbrauerei.

Die Schausteller verlassen den Festplatz mit etwas gedrückter Stimmung. Denn die extremen Wetterlagen von großer Hitze bis Regen und kühlen Temperaturen hat die Besucherzahlen an den Fahr- und Schaugeschäften deutlich eingeschränkt. „Wir hoffen, dass uns das Wetter im nächsten Jahr wieder besser gesonnen ist und freuen uns natürlich, wenn wir wieder nach Neumarkt kommen“, so Schausteller-Chef Günther Wunderle.

Jurafest in Neumarkt harmonisch wie selten

© Foto: Fritz Etzold

Aus polizeilicher Sicht war das Volksfest in diesem Jahr außerordentlich ruhig. „Es war das friedlichste Volksfest seit vielen Jahren“, sagt Jörg Degenkolb, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Neumarkt. Lediglich eine Trunkenheitsfahrt, zwei Verkehrsunfälle und zwei Verkehrsunfallfluchten schlugen im Verkehrsbereich zu Buche.

Ein Körperverletzungsdelikt wurde zur Anzeige gebracht. Weiterhin wurden wegen zwölf Diebstählen und zwei Sachbeschädigungen Strafverfahren eingeleitet. Elf hilflose Betrunkene wurden versorgt, davon mussten sieben in vorübergehenden Schutzgewahrsam genommen werden.

Über die Gründe, warum beim Volksfest sehr wenig passiert, kann man nur spekulieren, meint Polizist Degenkolb: „ Ein wichtiger Aspekt ist dabei sicher die starke Präsenz der Polizei und des Sicherheitsdienstes am Festplatz und in den Jurahallen.“ Besonders die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst Wildfeuer hob Degenkolb lobend hervor.

Franz Wildfeuer spricht den Besuchern des Volksfestes 2015 ein großes Lob aus: „So friedlich wie dieses Volksfest ist bisher keines verlaufen und es waren so gut wie keine Polizeianforderungen zur Unterstützung nötig“ sagte er. Einige ehrliche Finder haben Taschen und Geldbeutel teils mit mehreren 100 Euro abgegeben.

Das Sicherheitskonzept des Veranstalters hat aus Wildfeuers Sicht insbesondere beim Platzregen und der Überfüllung der Jura-Hallen bestens funktioniert. „Hier haben die Kräfte der Feuerwehr und der Polizei mit dem Sicherheitsdienst Hand in Hand gehandelt“, so Wildfeuer weiter.

Sieben Fahrten ins Klinikum

Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zu Sicherheit auf dem Volksfest leistete wieder das Bayerische Rote Kreuz „Das Juravolksfest wurde mit der Erste-Hilfe-Versorgung durch den großen Einsatz von über 100 Helferinnen und Helfern wieder kompetent abgedeckt “, sagt BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann.

Die BRK-Rettungshundestaffel, die First Responder-Gruppe Lauterhofen und die Rot-Kreuz-Bereitschaften aus Berg, Berngau, Deining, Mühlhausen, Postbauer–Heng und Woffenbach waren auf dem Juravolksfest täglich mit bis zu fünf Ehrenamtlichen in der Sanitätswache in der kleinen Jurahalle einsatzbereit. Sie wurden vom Glückshafenpersonal im Losstand des Roten Kreuzes unterstützt.

Es wurden insgesamt 242 Erste-Hilfe-Leistungen vorgenommen. Davon erbrachte die Besetzung in der kleinen Jurahalle 122 und das Glückshafen-Personal 120. Insgesamt waren sieben Abtransporte durch den Rettungsdienst ins Klinikum notwendig.

Die Mehrzahl der Versorgungen waren Schnitt-, Platz- und Stichverletzungen. Weiterhin kamen einige Herz- und Kreislaufprobleme, Blasenversorgungen sowie Prellungen und Frakturen hinzu.

Auch waren alkoholbedingte und viele diverse Einsätze notwendig. Am Volksfestzug waren zusätzlich 33 Helferinnen und Helfer mit fünf Fahrzeugen und Fußtrupps im Einsatz und mussten wegen Platzwunden, Unterzucker und Kreislaufbeschwerden tätig werden.

Zum Volksfestbus liegen den Stadtwerken noch nicht vor, aber Eduard Meier, bei den Stadtwerken zuständig für den ÖPNV, spricht von einem positiven Trend der Fahrgastzahlen im Vergleich zu den Vorjahren. „Das Fahrpersonal der Verkehrsbetriebe der SWN hat die Fahrgäste bei 940 Sonderfahrten an elf Tagen wieder sicher und unfallfrei befördert und das verdient ein großes Lob und unseren Dank“, sagt er.

Die Aktion „Eine Biermarke für jeden fünften Käufer eines Volksfest-Tickets“ hat die Vorverkaufszahlen fast verdoppelt. Ebenso wurde die Erweiterung der Mitnahmemöglichkeit von Jugendlichen bis 17 Jahre bei den Familienkarten von den Kunden positiv bewertet.

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