Jurenergie: „Öko-Strom macht günstige Preise möglich“

9.12.2016, 16:58 Uhr
Jurenergie: „Öko-Strom macht günstige Preise möglich“

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Die öffentliche Debatte werde im Moment „einseitig und verkürzt“ auf die Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) gelenkt, kritisierte Michael Vogel, Vorstandsmitglied der Bürgergenossenschaft Jurenergie, im NN-Gespräch. Er rechnet vor, dass die EEG-Umlage in der Vergangenheit weniger stark gestiegen sei, als der Börsenpreis für Strom gesunken sei.

2008 bis 2016 sei der Preis für Strom an der Energiebörse um 67 Prozent gesunken. Das seien exakt 4,725 Cent pro Kilowatt/Stunde gewesen, so Vogel. Die erneuerbaren Energien seien es, die diese starke Preissenkung bewirkt hätten, weil der Öko-Strom „kostenfrei“ eingespeist und die Vergütung für die Anbieter nur aus der EEG-Umlage bezahlt werde, argumentiert der Jurenergie-Vorstand.

Diese Zusammenhänge fallen nach Ansicht von Michael Vogel unter den Tisch. Zum Jahreswechsel werde die EEG-Umlage von 6,35 auf 6,88 Cent pro Kilowatt/Stunde angehoben. Voraussichtlich gebe es dann rund eine Milliarde Euro mehr pro Jahr zu verteilen. Die „großen Profiteure“ seien aber die Energieerzeugungs- und Verteilungsunternehmen, die die erhöhte EEG-Umlage vereinnahmen und Liquiditätsreserven anlegen würden — ohne die günstigen Börsenpreise für Strom an die Verbraucher weiterzugeben.

Ärgerlich findet es der Energieexperte aus Neumarkt, dass sich angeblich genau die „Sonderkunden“ am lautesten beschweren, die von der EEG-Umlage befreit seien. Vogel hält es für schwer erträglich, dass der Bundesverband der Deutschen Industrie von einer „Überlast“ der Unternehmen spreche. Dabei müssten sogenannte energieintensive Betriebe häufig keine Umlage zur Finanzierung der Energiewende bezahlen.

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