Kanalschleuse bei Mühlhausen vor Verfall bewahrt

30.12.2014, 11:00 Uhr
Kanalschleuse bei Mühlhausen vor Verfall bewahrt

© Foto: Hubert Bösl

Das historische Schleusenbauwerk aus dem 19. Jahrhundert ist jetzt schon mit Bauzäunen eingefriedet. Hinweisschilder warnen Passanten vor dem Betreten der Baustelle. Provisorische Dämme sollen Schutz vor verschleißträchtigen Schwankungen des Wasserpegels im Alten Kanal bringen.

Nach Angaben von Simon Hofmeister vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg ist die Schleuse 26 in Mühlhausen „stark renovierungsbedürftig“. Mit rund 200 000 Euro aus freistaatlichen Mitteln soll im neuen Jahr die Sanierung des Mauerwerkes in Angriff genommen werden. Außerdem muss an den hölzernen Schleusentoren einiges repariert werden — auch weil sich Unbekannte an dem historischen Bauwerk zu schaffen gemacht und Schaden angerichtet haben. So sei offenbar versucht worden, die Tore mit Hebelkraft zu bewegen, obwohl diese teilweise verschraubt sind, so Simon Hofmeister. Die Schleuse 26 ist im Prinzip in funktionsfähigem Zustand; ein Treidelschiff verkehrt dort aber nicht mehr. Allerdings hat der Ludwigskanal wasserwirtschaftlich zur Ableitung von Oberflächenwasser und bei Starkregenereignissen und Hochwasser großen Stellenwert — von der Bedeutung als Industriedenkmal und als Naherholungsbereich gar nicht zu reden.

Das Wasserwirtschaftsamt wird nach eigenen Angaben dem Trend des Freistaates folgen und für das Sanierungsprojekt externen Sachverstand „einkaufen“: Ein Ingenieurbüro soll bei dem Renovierungsvorhaben Regie führen, mit Ausschreibungen geeignete Firmen finden und die Bauarbeiten an den Schleusenmauern und an den Holztoren überwachen.

Diese Zuarbeit der Ingenieure ist nach Angaben von Behördenleiter Josef Feuchtgruber auch notwendig, weil das Wasserwirtschaftsamt gar nicht weit von der Schleuse 26 bei Greißelbach ein größeres Projekt zu stemmen hat. Mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Euro soll an der Kreuzung von B 299 und Ludwigskanal ein Brückenbauwerk mit Radweg-Unterführung entstehen — und es soll die zugeschüttete Wasserstraße an dieser Stelle wieder freigelegt und rekonstruiert werden (wir berichteten ausführlich). Auch die vor vielen Jahren zugeschobene Schleuse 31 wird wieder ausgegraben werden.

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