Kandidat Prensky fordert: Mindestlohn ,höher und regional gestaffelt‘

16.9.2017, 10:42 Uhr
Kandidat Prensky fordert:  Mindestlohn ,höher und regional gestaffelt‘

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Bayern "ist ein sehr schönes Bundesland, wo man sich relativ sicher fühlen kann, wo Brauchtum und Werte hochgehalten werden", findet er. Dass daraus ein Engagement in einer Partei wird, hätte er sich bis vor einigen Jahren nicht träumen lassen.

Zwar sei er "schon immer" politisch interessiert gewesen, aber bei einer Partei Mitglied zu werden, hätte er sich nicht vorstellen können. Doch als ihn in seinem Wohnort Schmidmühlen ein Bekannter zur Bayernpartei einlud, las er das Programm und fing Feuer: Er fand seine Werte dort beschrieben. An der Bayernpartei gefällt ihm unter anderem, dass man "nicht seine Fahne in den Wind hängen muss". Er ist zweiter Vorsitzender des Bayernpartei-Kreisverbandes Oberpfalz-Nord und stellvertretender Bezirksvorsitzender.

"Gesunder Menschenverstand"

Prensky ist 58 Jahre alt, geschieden, hat zwei Kinder und fünf Enkel; er arbeitet als Zivilbeschäftigter beim Militär. "Ich bin ein Arbeiter und für mich sind gesunder Menschenverstand und das eigene Gewissen die Richtschnur", nennt er die Grundlage seines politischen Engagements.

Ihn treibt die Lage der Leute mit wenig Einkommen um. Der Mindestlohn von 8,84 Euro sei "ein Witz", sagt er, der Betrag müsse sich zudem an den tatsächlichen Lebenshaltungskosten vor Ort orientieren: "Auf dem Dorf komme ich mit weniger aus, vielleicht reichen da elf Euro, und in München braucht man deutlich mehr."

Von steuerpflichtigem Lohn müsse man leben können, dass manche aufstocken müssen, sei schlimm: "Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, und jeder Fünfte lebt in Armut oder ist von Armut bedroht." Familien sollten gefördert werden, fordert er, für jedes Kind 5000 Euro Starthilfe und zinslose Kredite bis zu 10 000 Euro aus Steuermitteln.

"Für alles andere ist auch Geld da", sagt Prensky. Der soziale Wohnungsbau müsse angekurbelt werden, denn es gebe eine Warteliste und viele Wohnungen, die in den nächsten Jahren aus der Bindung fallen.

Zur Flüchtlingsfrage meint er, Asylsuchende sollten nicht ohne Papiere nach Deutschland einreisen dürfen; lieber solle man Transitzonen in den Herkunftsländern finanzieren und mit Maschinen und Saatgut helfen. Außerdem sei es ein Unding, wenn Hähnchenteile zu Dumpingpreisen nach Afrika exportiert werden, so dass lokale Erzeuger ausgebootet werden – das schaffe Flucht-Ursachen.

Viele Themen nennt er, die ihm am Herzen liegen: von der Landwirtschaft – statt Massentierhaltung sollten familiäre bäuerliche Betriebe gefördert werden, findet er – über die Absage an Gentechnik – bis zur direkten Demokratie: Mehr Subsidiarität fordert er, statt viele Entscheidungen der EU zu überlassen, sollten die Bürger öfter direkt befragt werden. "Wo bleibt da die Entscheidungsfreiheit?", fragt Prensky beim Gespräch in Kastl.

Er plädiert dafür, den Soli und die kalte Progression abzuschaffen; die Renten dürften nicht gesenkt werden. Familie, Arbeit und Rente, das seien Teile eines Systems; wenn eins der drei Rädchen hake, laufe das Getriebe nicht mehr.

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