Keine Sünde blieb den pfiffigen Beobachtern verborgen

25.3.2014, 06:00 Uhr
Keine Sünde blieb den pfiffigen Beobachtern verborgen

© Jutta Riedel

Vier Auftritte waren es in diesem Jahr, rund 800 Karten wurden verkauft, bereits nach zwei Stunden waren mehr als 700 Karten im Vorverkauf vergeben.

Von Ende September bis Weihnachten arbeiteten die Banklsänger an den Texten, inspiriert von Ideen aller Mitglieder und geschrieben von Bernhard Dürr, Vorsitzender der Kolpingfamilie. Geprobt wurde ab Januar. Die Feinheiten ergaben sich im Laufe der Proben, erzählte Dürr, ganz „spontan und situativ“.

 

Kern der Truppe

 

Besonders freut ihn, dass der Kern der Truppe (lediglich zwei Mitglieder haben in der Zwischenzeit gewechselt) seit 15 Jahren gleich geblieben ist. Stolz ist Dürr auch auf die zahlreichen fleißigen Helfer, die alle ehrenamtlich arbeiten. Der Erlös – zwischen sieben- und achttausend Euro pro Jahr – fließt zu 100 Prozent in die Renovierung des Pfarrheims, „damit kann man schon etwas machen“, sagte Dürr.

„Windkraft-Fuzzy“ Grünen-Stadtrat Roland Schlusche erfand das „Perpetuum mobile“ als neues Velburger Energiekonzept, indem er mit Strom aus der Steckdose einen Ventilator antrieb, der den Wind für das Windrad lieferte. Seine Ehefrau hatte mittlerweile umgeschult auf Tierpsychologie und behandelt jetzt auch „windkraftgeschädigte Rindviecher“.

„Am Starnberger See, wo’s Surfen schee geht, fragt’s die amal, warum dort koa Windradl steht“, sang Wilfried Hofmann, doch „die Antwort, mein Freund, weiß nicht einmal der Wind“.

Rosa Mändl war dieses Mal nicht in Sachen „historische Stadtführungen“ unterwegs, stattdessen kam sie vom „historischen Tupper-Abend“ mit „mittelalterlichen Produkten im Angebot“ wie dem Nachttopf, Modell „flotter Otto“ oder dem Blumentopf „fleißiges Lieschen“.

Aufs Korn genommen wurde auch die Flickschusterei an den Straßen von der „Kompanie zum Ausbessern“ des Bauhofs, der „Sportpalast Lengenfeld“, geplant vom Ingenieurbüro Terbatz, die Erhöhung des Wasserpreises um „lächerliche 43 Cent“ und noch einmal um „geringe 84 Prozent“ und die „Kommunalmaut“ am Kreisverkehr, eine „wahre Goldgrube“.

Eifrig Werbung gemacht wurde für das neue „Winkler Super Luxus Spezial Gebräu“, im Whiskyfass gereift, „wenn er das Fass in Flaschen leert, ist jeder Schluck ’nen Euro wert“. „Wer will fleißige Waschfrauen sehn?“, hieß es zum Abschluss vom „Frauenstammtisch beim Glossner“, wo eifrig „schmutzige Wäsche“ gewaschen wird, „wisst’s ihr scho, wisst’s ihr scho?“. Der Velburger Schulbub reflektierte über Mädchen und Beziehungen: „Mädchen sind wie Strom, fasst man sie an, kriegt man eine gewischt“, sie sind „schwer zu verstehen, aber gut zu begreifen“ und „lieber hübsch als klug, weil Jungs besser sehen als denken“. Bei seinen Freundschaften erinnerte sich der Schulbub an den Meinungsaustausch „mit meiner Meinung ging ich hin, mit ihrer kam ich zurück“, die Neigung zum Kaufrausch der Freundin „alles, was ihr recht war, war nicht billig“ oder das gemeinsame Konto „ich zahlte, sie hob ab“.

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