Kemnathener Kirchweih rund um Walburgis

28.4.2017, 09:48 Uhr
Kemnathener Kirchweih rund um Walburgis

© Foto: Werner Sturm

Die Pfarrkirche in Kemnathen (Gemeinde Breitenbrunn) ist der heiligen Walburga geweiht. Am Montag, 1. Mai, wird das Patrozinium gefeiert. Die weltliche Kirchweih dauert drei Tage.

Geboren wurde Walburga der Überlieferung nach um das Jahr 710 als Kind einer wohlhabenden englischen Familie in Devon (Wessex). Auf den Deckengemälden in der Kirche in Kemnathen sind neben ihrem Vater, dem heiligen Richard von Wessex, auch ihre Mutter, die heilige Wuna ("Die Freudige") sowie ihre Brüder, die heiligen Wunibald und Willibald zu sehen.

Beide pilgerten zunächst nach Rom, Willibald sogar nach Jerusalem. Anschließend ließen sie sich im päpstlichen Auftrag im heutigen süddeutschen Raum nieder: Wunibald in Heidenheim (Mittelfranken) und Willibald in Eichstätt als Gründer des dortigen Bistums, dem er bis zu seinem Tod als Bischof vorstand.

Stützpunkt ausgebaut

Im Jahr 761 kam Walburga in das von Wunibald gegründete und geleitete Kloster nach Heidenheim und wandelte es in ein Doppelkloster um. Sie wirkte als Äbtissin des Frauenklosters und half beim weiteren Ausbau des Stützpunktes der Mission. Am 1. Mai (vermutlich im Jahr 870) sprach sie Papst Hadrian II. heilig. Ihr genauer Todestag ist nicht belegt.

Walburga gilt unter anderem als Schutzheilige gegen Krankheiten und Seuchen, Tollwut, Hungersnot und Missernten sowie als Patronin der Kranken und der Wöchnerinnen, aber auch der Bauern. Die Kirche St. Walburga ist der Mittelpunkt von Kemnathen, das 1140 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

1739 ließ Gräfin Maria Anna Katharina Theresia von Tilly-Montfort die Kirche (wieder) erbauen. 1740 wurde sie neu geweiht.

Am Montag, 1. Mai, wird das Patrozinium in Kemnathen mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr gefeiert. Um 14 Uhr ist die erste feierliche Maiandacht. Zur Vorkirchweih am Sonntag stellen die Kirchweihburschen das Festsymbol auf. Eine Baumwache mit Lagerfeuer und Bar-Betrieb werden organisiert.

Im Dorfwirtshaus wird die weltliche Kirchweih von Sonntag bis Dienstag zünftig gefeiert. Zur Nachkirchweih versteigern die Kirwaburschen dann traditionell den Kirchweihbaum.

Nachdem der Kirchweih-Trubel vorüber ist, geht es im Dorf übrigens mit einer Baumaßnahme weiter. Die Wissinger Straße wird auf einer Länge von etwa 150 Metern komplett erneuert.

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