Kifferei brachte mächtig Ärger

21.5.2015, 11:30 Uhr

Zunächst wäre der dran gewesen, der den Taschenspielertrick probiert hatte, doch einige Zeit darauf räumte sein Kumpel ein, dass er der Besitzer der Droge gewesen sei. Deswegen und wegen zweier anderer Rauschgiftdelikte stand der nun vor dem Neumarkter Amtsgericht.

Nur wenige Tage nach dem obigen Ausrutscher nämlich war er bei einem Festival am Chiemsee mit sieben Gramm Marihuana erwischt worden und als drei Tage darauf ein Polizist in sein Zelt schaute, hatte er gerade einen frisch gebauten Joint in der Hand. Da konnte Richter Danny Schaller dem angehenden Abiturienten eine gewisse Hartnäckigkeit nicht absprechen.

Petra Engster von der Jugendgerichtshilfe bescheinigte dem 19-Jährigen gute Aussichten, später im Leben zurecht zu kommen. Nach dem Abi hat er bereits die Zusage für eine Lehrstelle bei einem Pharmaunternehmen. Später will er Chemie studieren, was ihm nur ein leichtes Runzeln auf der Stirn des Amtsrichters einbrachte. Zweifellos sei bei dem jungen Mann das Jugendstrafrecht anzuwenden, fand Engster.

Und weil der Schüler sich wegen seiner Kifferei massiven Ärger im Elternhaus eingefangen hat, und er das Familienauto einige Zeit nicht benutzen durfte, war Danny Schaller gnädig gestimmt. Auch weil er dem Angeklagten hoch anrechnete, dass der seinen Kumpel nicht in der Patsche hatte sitzen lassen.

Auch wenn der Besitz von 20 Gramm Marihuana kein Pappenstiel sei, einigten sich der Richter und Staatsanwältin Anna Turczyn, das Verfahren gegen die Auflage, 60 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten, einzustellen. Da der Pennäler über kein eigenes Einkommen verfügt, wurde auf eine Geldauflage verzichtet. Damit war Verteidiger Jürgen Mederer hochzufrieden, zumal die Sache so nicht im Führungszeugnis seines Mandanten auftauchen wird.

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