Klein, aber oho: "Die Fexer" verzaubern Kerstin Wolters

Kerstin Wolters

Online-Redaktion

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11.8.2017, 22:10 Uhr
"Die Fexer" und Kerstin Wolters.

© Kerstin Wolters "Die Fexer" und Kerstin Wolters.

Ein kleiner Ort zwischen Freystadt und Neumarkt, Freitagnachmittag, nichts los, 14 Grad, Nieselregen. Die Menschen reden hier nicht gern, oder zumindest nicht mit mir, obwohl ich ihre riesigen Tomatenpflanzen und die gepflegten Gemüsebeete lobe und preise.

Ganz anders in der Neumarkter Straße. Dort treffe ich "Die Fexer", die wohl kleinste Blaskapelle der Welt, in ihrem rustikal-gemütlichen Proberaum, einem umgebauten Kuhstall. Es gibt Mineralwasser, eine Heizung und ein Klo.

+++Die Freitags-Etappe zum Nachlesen+++

"Die Fexer", das sind Alexander Schuhmann (25) sowie die Geschwister Daniel (21) und Sophie Barth (19), ein Trio mit Trompete, Tuba und Flügelhorn. "Wir machen eigentlich traditionelle Blasmusik, versuchen aber, unsere eigenen Ideen und unseren Stil reinzubringen", erklärt Daniel Barth. Raus kommen zum Beispiel ganz neue Arrangements des Coldplay-Hits "Viva La Vida" oder des Rockklassikers "Don’t Stop Believin" der Band Journey.

Zwölf Jahre sind die Drei mittlerweile im Blasmusik-Geschäft. 2014 haben "Die Fexer" den "Zwieseler Fink", den ältesten Volksmusikpreis Bayerns, nach Berngau geholt, 2015 mit ihrem Auftritt beim Blasmusik-Festival "Woodstock" für Furore gesorgt. "Danach ist es explodiert", sagt Alexander Barth, "wir kommen seither viel weiter rum als bis nach Neumarkt." "Die Fexer" treten mittlerweile auch in Baden-Württemberg, in Österreich und in der Schweiz auf.

Eine CD haben die Drei allerdings noch nicht produziert. "Uns gibt’s eben nur live", sagt Sophie Barth, "zum Beispiel heute Abend beim Blechblosntag in Dachau." Während sich das ebenso musikalische wie freundliche Trio noch über das Wann und Wo der Abfahrt einigt, stapfe ich – deutlich beschwingter – wieder hinaus in den Nieselregen.

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