„Klinikpaten“ lassen Patienten nicht im Stich

1.3.2015, 13:00 Uhr
„Klinikpaten“ lassen Patienten nicht im Stich

© Foto: F. X. Meyer

Die Klinikpaten finanzieren sich allein durch Spenden. Insgesamt gibt es derzeit 24 Klinikpaten, die den Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus beistehen.

Der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer ist dann gefragt, wenn weder Angehörige oder Nachbarn am Entlassungstag zur Verfügung stehen und es dann um die Abholung geht.

Die Klinikpaten besorgen auch Medikamente und frische Lebensmittel oder fahren den Patienten zum Hausarzt. Das ist nur eine Kilometerpauschale zu bezahlen.

„Wir müssen rechtzeitig erfahren, dass wir gebraucht werden und nicht eine Stunde vor der Entlassung. Ein Tag vor der Entlassung reicht uns zur Organisation“, sagte Projektleiterin Ingrid Schneider.

2014 wurden von den Klinikpaten 192 Stunden ehrenamtlich geleistet. 19 Mal erfolgte eine Anfrage und elf Mal wurden dann Patienten tatsächlich unterstützt.

Dr. Wittek bedankte sich im Rahmen der Jahresversammlung bei den Klinikpaten für ihr uneigennütziges Engagement.

Oberarzt Dr. Götz Gerresheim berichtete über seinen Einsatz für „Ärzte ohne Grenzen“ im Norden Nigerias. Als ausgebildeter Anästhesist arbeitete er vier Wochen lang in der Geburtsstation eines Krankenhauses, in dem jährlich ungefähr 8000 Kinder zur Welt kommen.

„Das nächste Krankenhaus ist ungefähr 200 Kilometer entfernt“, berichtete er über die schlechte medizinische Versorgung. In seinem Krankenhaus gab es weder fließend Wasser noch permanent Strom. Täglich gebe es mehrere Totgeburten, da eine vorgeburtliche Diagnostik völlig fehlt.

„Das Leben der Mutter steht im Vordergrund, das des Babys ist zweitrangig“, erklärte der Arzt. Für den Einsatz opferte er zwei Urlaubswochen und eine Woche durch den Abbau von Mehrarbeit. „Das Klinikum hat mich mit einer zusätzlichen bezahlten Woche unterstützt.“

Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat einen Teil im Norden Nigerias bereits unter seiner Kontrolle, so dass der Zugang zur medizinischen Versorgung erschwert ist. Am Dienstag, 10. März, wird Dr. Götz Gerresheim um 19 Uhr im Schul- und Studienzentrums des Klinikums näher über seinen Einsatz berichten.

Spendenkonto: Diakonisches Werk Altdorf-Hersbruck-Neumarkt, Verwendungszweck: Klinikpaten, bei Raiffeisenbank Neumarkt:
IBAN DE40 7606 9553 0000 1434 30, BIC GENODEF 1NM1

Keine Kommentare