Kontra Volksbegehren: Für Bauernverband der falsche Weg

16.1.2019, 06:00 Uhr
Kontra Volksbegehren: Für Bauernverband der falsche Weg

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"Wir haben zwar das gleiche Ziel, doch gehen wir einen ganz anderen Weg. Deshalb kann der Bauernverband das Volksbegehren leider Gottes nicht unterschreiben." Wie andere Repräsentanten des BBV wittert auch der Neumarkter Kreisobmann Michael Gruber im anstehenden Volksbegehren eine Stimmungsmache gegen die konventionelle Landwirtschaft: "Die ist mal wieder die Alleinschuldige", klagt der Landwirt aus Günching.

Der BBV setze hingegen auf Freiwilligkeit statt Ordnungsrecht, sagt Gruber. "Gerade wir brauchen die Insekten. Deshalb haben wir schon viele Dinge, die das Volksbegehren fordert, umgesetzt und wollen noch weitere umsetzen. Nur ohne Zwang." Gruber verweist auf rund zwei Dutzend verschiedene Fördermaßnahmen, jeder dritte Hektar landwirtschaftliche Fläche in Bayern stecke in einem Kulap- oder Naturschutzprogramm. "Wird das gesetzlich verankert, bekommen wir keine Förderung mehr."

Schon jetzt litten viele kleinere Betriebe unter der überbordenden Bürokratie, die Fristen, Auflagen und Kontrollen mit sich bringen. Weitere gesetzliche Vorgaben würden die Großbetriebe leichter wegstecken: "Die können sich dafür Experten leisten, die kleinen Bauern müssen sich um alles selber kümmern."

Und einen rasanten Ausbau der Bio-Landwirtschaft würden nicht einmal die Biobauern befürworten: "Wird das Angebot zwangsweise hochgeschraubt, macht das den Markt kaputt", warnt der BBV-Kreisobmann. Er baut auf Kooperation und Dialog mit den Landwirten. Und nicht auf eine "Weltuntergangsstimmung, wie sie da derzeit verbreitet wird".

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