Kosten steigen enorm

27.9.2018, 10:09 Uhr
Kosten steigen enorm

© Foto: Anne Schöll

Schon beim ersten Vergabeblock hat es sich abgezeichnet, dass die Firmen teilweise deutlich über den Schätzkosten anbieten. Dieser Trend hat sich nun bei der Vergabe von acht weiteren Gewerken für die Baumaßnahme fortgesetzt.

Planer Robert Kaschke vom Planungsbüro Berschneider erläuterte die Vergaben, die europaweit ausgeschrieben wurden. Für die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten (Dachstühle für die Neubauten und Dacheindeckungen für Bestandsbauten) hatten zwei von sechs Firmen, die die Unterlagen angefordert haben, Gebote abgegeben zwischen 859 000 Euro und 1,2 Millionen Euro (Schätzkosten 900 000 Euro). Für die Flachdach- und Spenglerarbeiten interessierten sich neun Firmen, ein Angebot kam mit 425 600 Euro (Kostenschätzung: 370 000 Euro).

Ein Ausreißer ist das Gewerk Fenster, Sonnenschutz, Dachoberlichter. Hier ging ein Angebot in Höhe von 2,58 Millionen Euro ein. Die Schätzkosten von 1,5 Millionen Euro wären um eine Million überschritten, deshalb wurde der Auftrag nicht vergeben. Mit dem Anbieter will das Planungsbüro nochmals nachverhandeln. Das europäische Recht lässt es nicht zu, den Auftrag angesichts der Überteuerung einfach zurückzugeben und neu auszuschreiben, erklärte Kaschke.

Für das Gewerk Elektrotechnik forderten fünf Firmen die Vergleichsunterlagen an. Drei schickten Angebote zwischen 2,16 Millionen Euro und 2,5 Millionen Euro (Schätzkosten: 2,16 Millionen Euro). Zur Heizungstechnik kam eine Offerte mit 916 000 Euro (Schätzkosten: 660 000 Euro). Noch höher überschreitet das Gewerk Lüftungstechnik die mit 866 000 Euro angesetzte Kostenschätzung. Hier liegt das einzige Firmenangebot bei 1,3 Millionen Euro. Ebenfalls nur einen Anbieter gab es beim Gewerk Sanitärtechnik. Hier übersteigt die Angebotssumme in Höhe von 610 000 Euro die Kostenschätzung mit 179 000 Euro. Anders bei den Dämmarbeiten, für die zwei Offerten eingingen zwischen 68 000 und 100 000 Euro (Kostenschätzung: 60 000 Euro).

Glasfaser einbringen

Die Grundschule Burggriesbach soll einen Glasfaseranschluss erhalten. Bürgermeister Alexander Dorr sagte dazu, man wolle ein entsprechendes Förderprogramm der Regierung nutzen. Weil zur Zeit in Burggriesbach die Dorferneuerung in der Segelaustraße und Nebenstraßen läuft, schlug er vor, im Zuge der Straßen- und Gehsteigerneuerung Leerrohre für Glasfaser einzubringen und Hausanschlüsse vorzubereiten, wofür die Stadt in Vorleistung geht. Zum Anschluss der Schule gibt es 80 Prozent Zuschuss, so dass für die Stadt ein Eigenanteil von 10 000 Euro verbleibt. Im Stadtrat herrschte dazu Einstimmigkeit.

Die Anmeldung des Jahresprogramms 2019 für die Städtebauförderung stand an. Dorr sagte dazu: "Es ist eine Absichtserklärung. Es kommt erfahrungsgemäß anders." So werden vorsorglich für allgemeinen Grunderwerb 300 000 Euro, für die Umgestaltung des bereits entwidmeten, alten Friedhofs an der Berchinger Straße 200 000 Euro eingestellt. Dorr berichtete, im Umfeld Friedhof/Wallfahrtskirche habe er ein Grundstück erwerben können, auf dem bei der Neugestaltung des Umgriffs um die Wallfahrtskirche samt Allee Parkplätze entstehen könnten. Für das Alleeprojekt wurden 1,5 Millionen Euro angemeldet, für das ehemalige Lagerhaus an der Neumarkter Straße 600 000 Euro, für noch nicht abgerechnete Spitalsrestmaßnahmen 800 000 Euro.

Zur Ortsumgehung Rohr erläuterte Dorr, er habe vom Straßenbauamt die Nachricht erhalten, dass die Unterlagen nun komplett beisammen seien für eine haushaltsrechtliche Genehmigung und diese bei der Regierung eingereicht werden. Danach wird noch einmal die Öffentlichkeit beteiligt, wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres das Planfeststellungsverfahren eingeleitet.

Neues hatte er zum ELER-Programm in Sachen "Ausbau des Kernwegenetzes" zu berichten. Es habe sich herausgestellt, so Dorr, dass die Straße Aßlschwang-Möninger Berg nicht förderfähig ist, weil es sich um eine Gemeindeverbindungsstraße handelt. "Wir suchen eine andere Lösung", versprach er. Zur Förderung eingereicht werden kann dagegen der Ausbau des Sandweges bei Schmellnricht, Kostenpunkt: 600 000 Euro. Einstimmig wurde der Beschluss für die Anmeldung zum bezuschussten Ausbau gefasst.

Robert Schlirf sprach die Schäden an einem Privatanwesen in der Lindenstraße in Sulzkirchen an, die ein umstürzender Baum verursacht hat. Dorr sagte dazu, der Baum gelte als Naturdenkmal, für das die entsprechende Behörde zuständig sei. Er habe jedoch bereits mit der geschädigten Frau Kontakt aufgenommen.

Hans Gerngroß wollte wissen, wann die Container-Klassenzimmer für die Martini-Schule aufgestellt werden. "Wir haben der Firma, an die wir ursprünglich den Auftrag vergeben haben, gekündigt", sagte Dorr. Nun liefert die Firma, die die Container für die neue evangelische Kindertagesstätte Freystadt geliefert hat. Sie habe versprochen, dass diese eine Woche vor den Herbstferien kommen. Die Anlage soll eine Woche nach den Herbstferien bezugsfertig sein. Die Container (ohne Nebenkosten) sind 12 000 Euro teurer als bei der ersten Firma.

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