Kunstmeile am Kanal trotzt wieder Wind und Wetter

BERG - "Kunst am Kanal" prägt in der Gemeinde Berg das Panorama im Umfeld eines ehrwürdigen Industriedenkmals: Nämlich am alten Ludwig-Donau-Main-Kanal, entlang des "Fünf-Flüsse-Radweges". Und dort ab Oberölsbach über die Vitus-Gemeinde bis nahe an die Stadt Neumarkt, wo sechs beeindruckende Objekte Erholungssuchenden Gründe geben, Innezuhalten, Rast zu machen und zu Staunen.

Zu verdanken ist diese "Kanal-Kunstmeile" Roland Jähnigen, der nicht nur als Gründungsvater des einstigen Vereins "Kunst am Kanal" damals selbst unermüdlich dafür sorgte, dass einst getroffene Ideen und Vorstellungen auch bei den Bürgern Fuß fasten, sondern vor allem aber auch bei der Gemeinde wie bei übergeordneten Ämtern positiv bewertet wurden.

Und dank seines großen Engagements konnten für sechs Objekte "Himmelsleiter", "Die Welt ist keine vollkommene Kugel", "Einstein" "Schiffbar am Kanal", "Stapelung" und "Kraftfeld 3" Befürworter und Freunde, vor allem aber Gönner und Förderer, gefunden werden. Obwohl — und gerade weil es — den Verein "Kunst am Kanal" nicht mehr gibt, müssen stets Nachbesserungen und Nacharbeiten zum Erhalt und zur Pflege der "Kanal-Kunststücke" getroffen werden. Dazu erklärte sich die Gemeinde Berg zur Übernahme aller anfallenden Aufgaben bereit.

Jetzt war dies dringend erforderlich: Beim Kunstwerk "Kraftfeld 3", das der Künstler Samo Skoberne 2004 erstellt hatte und das zwischen Loderbach-Brücke und Beckenhof-Überfahrt einen passenden Standort fand.

Notwendig wurde die Sanierung, zum Teil auch Neugestaltung, der insgesamt 15 weißen Eichenstelen. Wind, Witterung und Umwelteinflüsse machten sich deutlich erkennbar und gestalteten aus den vielen "weißen Blitzen" unansehnliche, vor allem brüchig gewordene Symbole, die nicht mehr an Kunstwerke erinnerten. Entsprechend negativ daher auch die Beurteilungen vieler Spaziergänger und Fahrradfahrer, die diese "Missstände" im Berger Rathaus bekannt gaben.

Blitze im Betonsockel

Dort wurde schnell gehandelt: Über Roland Jähnigen konnte Kontakt zu Samo Skoberne geknüpft, gemeinsam das beschädigte "Kraftfeld 3" inspiziert und erforderliche Sofortmaßnahmen getroffen werden. Skoberne sorgte für die Neubeschaffung großer Eichenstelen, bearbeitete und gestaltete diese nach seinen Vorstellungen, der "Rest" schließlich – ein fester weißer Anstrich — wurde von Bediensteten des Gemeindebauhofes vollzogen. Eine weitere Aktion war die Erstellung neuer geschlossener Fundamente und die solide Verankerung der insgesamt 15 "Blitze" im Betonsockel. Dreizehn davon befinden sich jetzt in der Mitte des Areals und präsentieren sich als eine große "weiße Flamme".

Was vielleicht noch angebracht wäre: Eine oder vielleicht zwei Ruhebänke, so wie es auch bereits bei den anderen Objekten der Fall ist. Mit "Kraftfeld 3", ebenso auch mit den fünf weiteren Objekten, präsentieren sich in der "Kanal-Kunstmeile" bei Berg Werke bekannter nationaler wie internationaler Künstler. Der freischaffende Bildhauer Samo Skoberne aus Celje in Slowenien, wohnhaft bei Bonn, präsentiert seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen im gesamten europäischen Raum. Er war zuletzt an zahlreichen "Land-Art-Projekten" in europäischen Ländern beteiligt, zuletzt in Österreich, Tschechien und Slowenien.