Landkreis Neumarkt: Wohnungsbau rückläufig

NEUMARKT - Wachsender Druck auf den Wohnungsmarkt, Bauvorschriften, billiges Geld, hehre Reden und die Mietpreisbremse: Diese Gemengelage für Bauwillige hat im Kreis Neumarkt dafür gesorgt, dass im ersten Halbjahr 2015 weniger genehmigte Bauprojekte mit weniger neuen Wohnungen zu verzeichnen waren.

Von Januar bis Ende Juni wurden 353 Baugenehmigungen für Wohnbauten, Sanierungsmaßnahmen und Nichtwohngebäude erteilt. Gegenüber den ersten sechs Monaten 2014 ist das ein Minus um 15,3 Prozent. Mit 383 Wohnungen aktuell sind 36 weniger als im Vorjahr geplant (minus 8,6 Prozent).

Hinsichtlich der Bauplänen wurden bis Ende Juni 2015 im Kreis Neumarkt 71 Baumaßnahmen im Bestand, 73 öffentliche Bauten oder Firmenbauten sowie 209 neue Wohngebäude genehmigt. Dadurch sollen insgesamt 383 Wohnungen entstehen (Vorjahr: 419). Die Mehrzahl davon entfällt mit 354 genehmigten Wohnungen auf neue Wohngebäude, unter denen 190 Ein- und Zweifamilienhäuser sind.

Vergleicht man die Vorjahreszahlen bei den Wohngebäuden, so waren hier im Jahr zuvor bis Juni 2014 insgesamt 244 Stück (darunter 226 Ein- und Zweifamilienhäuser) mit insgesamt 378 Wohnungen genehmigt gewesen. Der Rest entsteht in Gewerbebauten. Außerdem kann Umbau oder die veränderte Nutzung eines Hauses für Wohnraum sorgen; oder diesen auch vernichten, wenn zwei Wohnungen zusammengelegt werden.

Die Entwicklung des ersten Halbjahres sieht so aus: Im Januar wurden 76 Wohnungen genehmigt. Im Februar waren es 97. Im März kamen 50 Wohnungsbaugenehmigungen hinzu, im April weitere 80, im Mai wurden 26 Wohnungen genehmigt, und das erste Halbjahr schloss dann im Juni mit weiteren 54 genehmigten Wohnungen.

Ob bis Jahresende 70 000 Neubauwohnungen im Land herauskommen werden, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) als Ziel ausgegeben hat, steht in den Sternen: Bislang wären es 28 795, wenn alle Genehmigungen zusammengezählt werden und alle Bauherren zu bauen anfangen würden.