Lärm an der B8: Vor allem Laster nerven Postbauerer

2.2.2018, 14:22 Uhr
Lärm an der B8: Vor allem Laster nerven Postbauerer

© Foto: André De Geare

Erst vor kurzem, sagt Postbauer-Hengs Bürgermeister Horst Kratzer, habe die Gemeinde ein Verkehrsgutachten machen lassen. Das habe rund 13.000 Fahrzeuge pro Tag ergeben, der Schwerlast-Anteil liege bei acht bis neun Prozent. Diese Zahl beziehe sich auf Spitzenzeiten, so Kratzer, also morgens und am Spätnachmittag – im klassischen Liefer- und Berufsverkehr unter der Woche. Diese aktuellen Ergebnisse seien auch ans Staatliche Bauamt in Regensburg weitergegeben und dort aktualisiert worden.

Dort habe bisher ein Gutachten aus dem Jahr 2000 als Planungsgrundlage gedient. Denn Bürger und Verwaltung von Postbauer-Heng diskutieren schon lange über eine Ortsumgehung.

Diese Forderung ist auch im Bundesverkehrswegeplan eingearbeitet, der das Projekt in der Planung bis 2030 als vordringlich einstuft. Die neuen Zahlen beweisen laut Kratzer, dass diese Einstufung stimmt.

Für den Abschnitt der B8 zwischen Nürnberg und Neumarkt werde keine Abstufung erfolgen, so Kratzer weiter: Bei Seubersdorf waren ja die Pläne einer Ortsumgehung gescheitert, weil die B8 dort nicht mehr als Bundesstraße firmiert. Eine Umgehung müsste dann folgerichtig auch nicht mehr der Bund finanzieren. Das sei aber im Bereich Postbauer-Heng nicht der Fall. In den nächsten ein bis zwei Jahren hofft Kratzer, ins Planfeststellungsverfahren zu kommen, also die wirtschaftliche, umweltmäßigen und weiteren Belange zu prüfen.

Warten auf Lkw-Maut

Die Anwohner an der B8 klagen über den Verkehrslärm, vor allem die Lkw schlagen da zu Buche. Allerdings werde in Postbauer-Heng nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des Orts von der Bundesstraße durchschnitten, anders als in Mühlhausen, wo die B299 mitten durch den Ort führt und jetzt die Umgehung beschlossen ist und schon gebaut wird.

Man müsse daher auch immer abwägen, wie viele Bürger betroffen sind und wie viele entlastet werden würden. Sollte die Umgehung eines Tages kommen, ergebe sich die "spannende Frage", wie viel Quellverkehr aus den Orten dann weiterhin auf die alte B8 rollen würde, auch, um auf die neue Umgehung zu gelangen. In Postbauer-Heng werde diskutiert, wie viel Zeitersparnis das auf einer Fahrt nach Nürnberg überhaupt bringe, denn bereits beim Kaufland in Oberferrieden seien die ersten Ampeln, die den Verkehrsfluss wieder bremsen.

In Schwarzenbruck will man unter anderem die Möglichkeit von Nachtfahrverboten prüfen, um Abhilfe zu schaffen. Ob das in Postbauer-Heng auch eine Maßnahme sein könnte, ist laut Kratzer offen — massive Beschwerden der Anwohner wegen speziell nächtlichen Lärms seien bei ihm nicht aufgelaufen. Er ist auch gespannt, wie sich die angekündigte Lkw-Maut auch auf Bundesstraßen dann auswirken wird.

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