Ludwig Rupp tritt ins zweite Glied zurück

NEUMARKT - Der Heimkehrerverband Neumarkt löst sich nicht auf, dies beschloss die knappe Mehrheit auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Ab Juli wird eine neue Mannschaft um Rudolf Schöll den Verein führen. Ludwig Rupp tritt in die zweite Reihe.

Die Mitglieder des Heimkehrer-Verbandes Neumarkt trafen sich im Kolpinghaus. Draußen schien die Frühjahrssonne und drinnen wurde über das Ent oder Weder des Verbandes abgestimmt. 68 Jahre war Ludwig (Spez) Rupp nicht nur Vorsitzender des Verbandes, er verkörperte diesen vielmehr. Es ging also um sein Lebenswerk.

In dieser dramatischen Stunde standen ihm Oberbürgermeister Thomas Thumann, die stellvertretende Landrätin Heidi Rackl, Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Richard Graf und Stadtrat Franz Düring zur Seite.

Thomas Thumann dankte Rupp für alles, was er in 68 Jahren seinen Mitgliedern Gutes getan hat. "Danke lieber Spez für die langjährige Zusammenarbeit."

Gesundheitlich schwer gezeichnet ging Ludwig Rupp ans Rednerpult. "Es ist nicht ganz einfach, den Vorsitz nach 68 Jahren aufzugeben. Aber es geht nicht mehr." Rupp blickte auf die Zeit nach dem Krieg zurück. Wie sah es damals in Neumarkt aus? Für heutige Verhältnisse unvorstellbar. "Wir konnten viel helfen." Der Verband stehe finanziell gut da. "Mir ist es wichtig, dass das Vereinsvermögen den Mitgliedern zugute kommt und nicht irgendwelchen Institutionen."

Um in keiner Weise angreifbar zu sein, entschied sich Rupp für eine geheime Abstimmung. Die Mitglieder wurden einzeln an die Wahlurne gerufen. Das dauerte Stunden, denn annähernd 300 Menschen saßen im großen Kolpingsaal.

"Bei der heutigen Abstimmung geht es ausschließlich darum, ob der Verband weitergeführt wird, oder nicht", sagte Rupp. Es würden keine Vorstands- oder Personalentscheidungen getroffen. Rupp deutete aber an, dass es eine Gruppe von Personen gebe, die den Verband weiterführen möchte. Diese werde sich aber erst offenbaren, wenn eine Entscheidung für Weitermachen gefallen sei. Nicht alle Mitglieder fanden das richtig, sie wollten gleich einen Vorstand wählen. Am Ende stimmten 66 der 139 Wahlberechtigten fürs Weitermachen, 61 waren dagegen. Elf Mitglieder enthielten sich, eine Stimme war ungültig.

Damit bleibt der Heimkehrerverband bestehen. Im Juli wird ein neuer Vorstand gewählt. Designierter Vorsitzender ist Rudolf Schöll, Ludwig Rupp wird sein Stellvertreter. Dritter im Bunde ist Josef Kratzer. Schriftführerin wird F. Turba, Kassier F. Plank, Beisitzer Angela Held und als Kassenprüfer Klaus  Meixner und Franz Schaller.