Manege frei für circensisches Vergnügen

27.6.2013, 11:00 Uhr
Manege frei für circensisches Vergnügen

© Fritz Etzold

Zwei Vorstellungen gibt der ungewöhnliche Circus aus Neumarkt. Um 15 und um 19 Uhr.

Eintrittsgeld wird auch dieses Mal nicht verlangt, aber wenn die Besucher, hoffentlich begeistert, das Zweimastzelt auf der Wiese am Ufer des Europakanals verlassen, werden sie um Spenden für die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ (MfM) gebeten. Die werden wie immer ohne jeden Abzug überwiesen und kommen so direkt im bettelarmen Äthiopien an.

Gegründet hat den Circus der Neumarkter Geschäftsmann Karl Nidermayer. In den 80er Jahren scharte er Freunde um sich, die ihm dabei halfen, das Circus-Unternehmen auf solide Beine zu stellen und die teilweise auch heute noch bei der Stange sind.

Es gelang ihm, zahlreiche Hobby-Artisten und Freizeit-Akrobaten für seinen Gedanken zu gewinnen. Auch unter ihnen ebenfalls noch einige der ersten Stunde, aber auch viel circensischer Nachwuchs, der in Neumarkt ausgebildet wird.

Die Künstler in der Manege treten auf, ohne einen Cent Gage zu erwarten. Sie zahlen auch Anreise und Verpflegung aus eigener Tasche. Das gilt auch für die Helfer beim Schweiß treibenden Auf- und Abbau des blauen Circuszeltes samt Inneneinrichtung und Technik (siehe Seite 3).

Unsichtbar für die Zuschauer, aber nicht weniger wichtig, sind die Akteure hinter den Kulissen. Auch sie tun es um Gottes Lohn, oder ihnen genügt nach alter Zirkusweisheit das Vergnügen des hochverehrten Publikums.

Karl Nidermayer hat sich von den Zielen von MfM überzeugen lassen. MfM ist eine Gründung des früheren Schauspielers Karlheinz Böhm, der seit knapp 30 Jahren damit in Äthiopien wertvolle Entwicklungsarbeit leistet. Auf eigene Kosten, versteht sich, hat sich der Sambesi-Direktor schon mehrmals in Äthiopien umgesehen und MfM-Projekte besichtigt. Er ist von Böhms Arbeit überzeugt. Deshalb hat er in den letzten Jahrzehnten viel privates Geld und unzählige Arbeitsstunden in den Fuhrpark und das Circus-Equipment investiert.

(siehe auch Reportage über den Zeltaufbau auf Seite 31)

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