Medaillen erinnern an eine "große Zeit"

7.9.2018, 15:24 Uhr
Medaillen erinnern an eine

© Foto: Franz-Xaver Meyer

Der Münzverein hat in Zusammenarbeit mit Petra Henseler, der Leiterin des Stadtmuseums, die Ausstellung konzipiert und 15 Vitrinen mit rund 200 Medaillen und Schaustücken als Leihgaben aus den Beständen der Staatlichen Münzsammlung München und der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung zu verschiedenen Themengebieten wie "Abschied von der Heimat", "Propaganda im Krieg", "Krieg und Religion", "Tod und Trauer", "Krieg zu Land, zur See und in der Luft" bestückt. Dazu werden auch die Medailleure, meist namhafte Künstler der damaligen Zeit, genannt, die unterschiedliche Stile und Ikonographien bevorzugten.

"Man glaubte zu Beginn des Ersten Weltkrieges in einer großen Zeit zu leben und wollte mit den Medaillen die Erinnerung daran dauerhaft bewahren", sagt Andreas Meyer, Vorsitzender des Münzvereins. Meyer bezifferte die Gesamtanzahl der Medaillen in Deutschland und Österreich auf über 1000. In anderen Ländern gab es diese Form der Erinnerungskultur so gut wie gar nicht.

Verschiedene Einrichtungen und Personen firmierten als Herausgeber. Große Medaillenverlage und Prägeanstalten stellten umfangreiche Erinnerungsserien für ein größeres Publikum her. Auch Privatleute gaben individuellere Stücke in begrenzter Zahl in Auftrag "Sehr fremdartig wirkt auf uns heute die bildliche wie verbale Verherrlichung von Soldatentum, Heldenkult und die Glorifizierung des Heldentodes", sagt Meyer. Die Exponate mit ihren nationalistischen und chauvinistischen Propagandabotschaften zeigten die damalige Weltsicht.

"Heute betrachten wir die Medaillen mit historischem Interesse", betont Meyer. Mit der Ausstellung ist das 53. Süddeutsche Münzsammlertreffen zum Thema "Flucht und Vertreibung" verbunden, das vom 14. bis 16. September stattfindet. Dazu wurde auch eine Tagungsmedaille aufgelegt, die im Stadtmuseum für 75 Euro erworben werden kann.

Wer sich näher mit den Medaillen zum Ersten Weltkrieg beschäftigen will, für den empfiehlt sich der Ausstellungskatalog zum Sonderpreis von 25 Euro.

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 14. Oktober, zu sehen. Die Öffnungszeiten des Stadtmuseums: Mittwoch bis Freitag und Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr.

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