Mit Modellbahn durch DDR-Geschichte

BERCHING - Ein sommerlicher Freitag, 13.49 Uhr, in einer ländlichen Idylle des Thüringer Waldes: Es herrscht ein einfacher Betriebsdienst auf der gesamten Bahnstrecke. Dieses Szenario zeigt Jürgen Marschner bei seiner Modellbahnausstellung im Berchinger Rathaus.

Seit 2005 lässt Jürgen Marschner die Herzen der Modellfreunde in Berching höher schlagen. An zwei Tagen des Weihnachtsmarktes baut er eine Anlage der Spurwelle von zwölf Millimeter in TT im Maßstab 1:120 im Rathaus auf. Heuer ist die Ausstellung am Samstag, 13. Dezember, von 12 bis 21 Uhr und am Sonntag, 14. Dezember, von 12 bis 19 Uhr zu sehen.

Die TT Anlage von Jürgen Marschner zeigt Ausschnitte der DDR–Geschichte von 1954 bis 1970. Die Straßenfahrzeuge und alles was auf den Schienen rollt, repräsentiert diesen Zeitraum. In den Bahnhöfen gibt es keine Ausfahrsignale mehr und an den Einfahrten steht eine trapezförmige Tafel an Stelle eines Einfahrsignals, das für ungültig erklärt wurde. Die Geschwindigkeit wurde von 60 auf 50 Stundenkilometer heruntergesetzt.

Manche Züge müssen laut der Bahnhofsordnung an der Einfahrt vor der Trapeztafel stoppen und ein akustisches Achtungssignal abwarten. Das akustische Pfeif- oder auch Hornsignal ist bei der Ausstellung heuer das Motto des Jahres. Die Signale werden von zwei elektronischen Bausteinen „Dampflokpfeife“ erzeugt und an verschiedenen Stellen aus zehn Lautsprechern übertragen. Die Bedeutung der Signale wird bei der Ausstellung genauer erklärt.

Die Besucher erwartet außerdem ein Auszug aus dem Signalbuch der Deutschen Reichsbahn aus dem Jahr 1958, der ebenfalls erläutert wird.

Die Modellbahn verkehrt zwischen zwei Endbahnhöfen und deren Landstraße. Es wird die offene Gleisführung dargestellt.