Mitsing-Party mit einer vollen Packung Austropop

14.3.2017, 11:00 Uhr
Mitsing-Party mit einer vollen Packung Austropop

© Foto: Martin Herbaty

Die sechsköpfige Band spielte sich durch 50 Jahre Musikgeschichte von Ambros bis Opus und brachte das Neumarkter Publikum zum begeisterten Mitklatschen und Mitsingen. "I am from Austria" ist nicht nur der einem Fendrich-Hit entlehnte Name der 2013 gegründeten Showband, er steht auch für ein ganz spezifisches Lebensgefühl.

Das zum Auftakt intonierte "Des Feuer brennt immer no" von STS bewegte erkennbar nicht nur die Musiker, sondern auch das Publikum. Jugend war dabei kein Hindernis – bei den meisten Stücken des Abends waren selbst jene textfest, die noch gar nicht geboren waren, als die Lieder zu Hits wurden.

Wanda, Seiler & Speer und andere aktuelle Chartstürmer aus der Alpenrepublik sind ohne die Wegbereiter des Austropops kaum denkbar. Den Gründervätern erwiesen "I am from Austria" selbstverständlich ihre Reverenz. Wolfgang Ambros‘ "Blume aus dem Gemeindebau", Georg Danzers erster Hit "Jö schau" vom "Nackerten im Hawelka" und dann ein Rainhard-Fendrich-Medley: Spätestens bei "Oben ohne" sangen die meisten Gäste mit.

Die schiere Materialfülle dieser Musikrichtung lässt sich kaum in zwei Stunden Konzert pressen. Deshalb war das Medley im Lauf des Abends immer wieder das Mittel der Wahl, um die Meilensteine der österreichischen Popmusik umfassend abzufeiern, ob Peter Cornelius oder Falco. Damit der Abend nicht zur Nummernrevue geriet, erhielten All Time Greats wie "Irgendwann blei i dann do" und "Großvater" von STS den ihnen gebührenden Raum.

Dabei schlug "I am von Austria" den ganz großen Bogen. "Du entschuldige, i kenn die" stand neben "Flying High" von Opus und das "Gell, du mogst mi" des überwiegend morbiden Ludwig Hirsch neben dem als "Weltmegahochzeitsabschlusssong" angekündigten "Weilst a Herz hast wia a Bergwerk".

Im zweiten Set nahm "I am from Austria" schwungvoll die Kurve Richtung Party: Warmlaufen mit Falco, innig-grandiose Schmachtfetzen von STS und Fendrich, Danzers "Weiße Pferde" und der "Märchenprinz" der EAV – und dann Vollgas: Beim bierzelttauglichen Marathon-Medley von "Macho Macho" über "Life is live" und dem "Kommissar" bis zu "Reif für die Insel" und von "Es lebe der Zentralfriedhof" bis zu "Kodo" und "Es lebe der Sport" hielt es keinen mehr auf seinem Stuhl.

"I wui wida ham" – "Fürstenfeld" bildete den offiziellen Abschluss des Programms. Nach den ersten Tönen sang die ganze Halle die erste Strophe a capella, aber heim lassen wollte es die Band natürlich auf keinen Fall. So gab es "Zwickts mi" und Hubert von Goiserns "Weit weit weg" als Zugabe, bevor sich "I am from Austria" rot-weiß-rot illuminiert mit ihrem Motto- Stück verabschiedeten.

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