Mundartiges aus dem Mostviertel in Freystadt

19.11.2018, 17:52 Uhr
Mundartiges aus dem Mostviertel in Freystadt

© Foto: Anne Schöll

Der Zungenschlag ist schon ganz eigen, auch wenn Moderator Walter Sitz schnell Parallelen zur Oberpfalz gefunden hat. Aber nicht vordergründig in der Musik oder im Dialekt, vielmehr in dem, was auf den Teller kommt. Gemeinsam sei den Volksgruppen: "Wir sind eher Fleischfresser. Hat man früher daheim Grillparzer gelesen, ist es heute die Grillbibel." Dazu macht das Quartett Wortspiele über Gewohnheiten und gibt passend dazu den Song "Kannst net oder wüst net".

Zu ihrer musikalischen Arbeit an ihrer CD erklären sie, Schritt für Schritt hätten sie sich der Produktion genähert. Zum Publikum: Wenn sie es mit den eigenen Angelegenheiten ebenso halten und manchmal nicht wissen, wie dass geschafft werden soll, hilft ihnen vielleicht das Lied "Schritt für Schritt" und "wie sich die Zeit verändert und damit auch wir".

Sie sei ungemein tierfreundlich, lässt Sängerin Julia Sitz wissen. "Sie kann sich stundenlang über Tiere unterhalten", frotzelt ihr Musikerkollege und hat mit seiner Mimik wieder einmal die Lacher auf seiner Seite.

Dann philosophiert die Tierfreundin über ihren Hund und "James", ihr Pferd. "Ein Traum mit 650 Kilogramm." Ein Pferd aus Irland, wo es Zungenbrecher-Ortsnamen mit 59 Buchstaben gibt.

So leitet Julia Sitz zum Zungenbrecherwalzer in F-Dur oder Fingerbrecherwalzer (wegen der Tastenkombinationen) über, einem lebhaften Instrumentalstück mit Sprechgesang, so dass die "grüne Insel" vor dem geistigen Auge aufzieht. Auch Kontrabassist Markus Wolf erzählt seine Geschichte: "Redn bringt d’Leit zam." Die Mostviertler seien bekannt dafür, maulfaul zu sein. Als Folge davon klingen oft zwei Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen ziemlich gleich.

Die Vier spielen ein bisschen mit ihrem Dialekt und bringen das Publikum zum Glucksen und Lachen und lassen dann doch den einen oder anderen Zuhörer an seine Grenzen stoßen, wenn sie ihre musikalische Eigenkreation präsentieren. Mitreißende Songs, eingepackt in viel Mostviertler Schmäh: Die Gäste im voll besetzen Konzertraum erlebten einen unterhaltsamen, humorvollen Abend.

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