Nach Abschlussfeier: Bögl-Weiher gleicht Müllhalde

2.7.2018, 16:00 Uhr
Nach Abschlussfeier: Bögl-Weiher gleicht Müllhalde

© Ochsenkühn

Konrad Ochsenkühn aus Berngau wollte am Samstagvormittag gegen 11 Uhr seinen Augen nicht trauen: Schon auf dem Weg zum Baggersee waren ein Straßenpflock herausgerissen, die Straßensperrung bei der Baustelle umgeworfen und die dazugehörigen Schilder abgerissen worden.

Vor der ersten Schranke lag ein Einkaufswagen, ein zweiter lag umgefallen am Waldrand neben einem Baum. Auf dem kurzen Waldweg von der ersten zur zweiten Schranke hatten die Feiernden rechts und links des Schotterwegs bereits die ersten Dosen, Flaschen, Pizzakartons und Chipstüten hinterlassen.

"Nach der zweiten Schranke, wo sich einem normalerweise der wunderbare Blick über ein Stück Wiese und darüber hinaus den von Schilf umrandeten Baggersee mit seinen Sand-Steilhängen unter dem Fichtenwald im Hintergrund bietet, steht der Naturliebhaber jetzt da wie vom Blitz getroffen", schreibt Ochsenkühn.

"Wie nach einem Flugzeugabsturz"

"Es sieht aus wie nach einem Flugzeugabsturz. Da liegen Gepäckstücke wie Taschen und ein Rucksack, auch Kleidungsstücke, eine Jeanshose, eine Jeansjacke und Hemdchen." Auch Decken, Mütze und Handschuhe, Handtücher, leere und zertrümmerte Flaschen, Essensreste, Pappbecher und Kartons, Zigarettenschachteln und Kippen, Korken und Stöpsel, sogar Reste eines Smartphones lagen laut Ochsenkühn überall herum.

Auch Gabi Kellner ärgert sich maßlos über das Chaos, das die Schüler hinterlassen haben. "Kann man nicht mal an die Eltern, den Elternbeirat der Schulen und die Jugendlichen appellieren, dass die ihren Müll wieder abholen?", fragt die NN-Leserin. Sie sehe ja ein, dass die jungen Leute feiern wollen und sich dabei betrinken, aber: "Haben die Abiturienten nicht genug Hirn, dass sie hinterher wieder aufräumen?"

Jedes Jahr wieder

Es sei jedes Jahr dasselbe. Und niemand fühle sich für die Entsorgung des Mülls zuständig. Laut Kellner haben am Wochenende einzelne Badegäste den Dreck eingesammelt. "Da waren Mütter mit Kleinkindern dabei, die die Scherben weggeräumt haben, um ihre Kleinen zu schützen." Sie sieht sogar den Wald in Gefahr: "Die Scherben könnten in der Sonne wie ein Brennglas wirken, das ist richtig gefährlich."

Konrad Ochsenkühn würde sich nicht wundern, wenn die Firma Bögl "von diesen immer wiederkehrenden Idioten die Schnauze voll hätte und jeglichen Zugang zum Naherholungsgebiet Baggersee untersagen würde". Dies wäre dann für alle Naturliebhaber, Spaziergänger, Sonnenanbeter, Angler, Schwimmer und Paddler "mit Sicherheit eine Katastrophe, aber verständlich".

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