Naturschützer kritisieren Baugebiet in Seubersdorf

12.8.2016, 08:11 Uhr

Aufgrund der unterschiedlichen Aussagen zu den vorhandenen Heckenstrukturen seien massive Beeinträchtigungen zu erwarten. „Da offensichtlich einige Gemeinderäte den Wert der Hecken für sehr gering erachten, muss davon ausgegangen werden, dass die meisten Heckenelemente die Bauphase nicht überleben werden“, heißt es in einem Schreiben der Naturschützer.

Die Vorstellung, eine Hecke an anderer Stelle „ausgleichen“ zu können, zeuge von wenig biologischem Sachwissen. Der BN verweist hier auf die Akademie für Natur- und Landschaftsschutz, die Kommunalpolitikern und Planern seit Jahrzehnten versucht, die Folgen solcher Entscheidungen näher zu bringen: „Im konkreten Fall ist wissenschaftlich erwiesen, dass ,Ausgleichshecken‘ auch nach 25 Jahren noch nicht in der Lage sind, den biologischen Wert einer alten Hecke zu erreichen“, so der BN.

Mit solchen Maßnahmen bleibt die Artenvielfalt auf der Strecke. Und auch der CO2-Ausstoß werde durch die Beseitigung von Wiesen und Gehölzen weiter forciert.

Der Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan, der für die Gemeinde erstellt worden ist, bemerkt: „Auffällig war die Vollständigkeit der Heckenvögel. Mit Neuntöter . . . bis Goldammer waren alle anspruchsvollen lebensraumtypischen . . . Arten vertreten.“ Deshalb ist es dem BN unverständlich, dass an anderer Stelle die geplante Maßnahme problemlos befürwortet wird.

Die Fachstelle am Landratsamt sehe hingegen sehr wohl die Problematik dieser Planung. „Allerdings meint die Gemeinde, die getroffenen Feststellungen mit einem nicht nachvollziehbaren öffentlichen Interesse aushebeln zu können“, moniert der BN.

 Der Bund Naturschutz verkenne nicht die Notwendigkeit, Bauplätze auszuweisen. Deshalb frage man sich auch, warum die seit langem im Flächennutzungsplan der Gemeinde Seubersdorf festgelegten Flächen zur Wohnbebauung nicht weiter genutzt werden, so der BN weiter: „Hier finden sich zentrumsnah Flächen, die ein Vielfaches an Bauplätzen brächten im Vergleich zum Hundsbüchel. Hinzu kommt, dass dieses Gebiet nahe an der Schule liegt und somit für Kinder und Eltern leicht zu erreichen ist.“

Auch der Bahnhof sei beim Übertritt auf weiterführende Schulen deutlich besser zu erreichen, Gleiches gelte für alle Berufspendler. Der BN zieht daher nur ein Fazit: „Die Gemeinde Seubersdorf hat bessere Alternativen anzubieten.“

Keine Kommentare