Neue Betrugsmasche: Polizei warnt vor Abzocke über Facebook

3.6.2015, 18:00 Uhr
Auf Facebook sind derzeit Betrüger unterwegs. Auch die Polizei warnt vor der neuen Masche.

© dpa Auf Facebook sind derzeit Betrüger unterwegs. Auch die Polizei warnt vor der neuen Masche.

Der 38-Jährige erhielt über den "gehackten" Facebook-Account eines Freundes die Aufforderung, seine Handynummer mitzuteilen, was er auch tat. Kurz darauf wurde er gebeten, einen gleich per SMS auf seinem Handy eingehenden Zahlencode über Facebook mitzuteilen.

Tatsächlich ging eine solche SMS auf seinem Handy ein. In der Zwischenzeit hatte jedoch ein Freund den Mann davor gewarnt den Code weiterzugeben. Somit ist kein Schaden entstanden. Mit diesem Zahlencode kann mittlerweile bei verschiedenen Händlern zu Lasten der Handy-Rechnung eingekauft werden.

13-Jährige fiel auf Betrugsmasche herein

Von einem weiteren Fall im Landkreis Tirschenreuth berichtet das Regensburger Polizeipräsidium. Dabei gelangten bislang unbekannte Betrüger an einen dreistelligen Betrag, als eine 13-Jährige im Glauben, eine Freundin finanziell zu unterstützen, Bezahlcodes online weiter leitete.

Deshalb warnt die Polizei davor, diese Zahlencodes an fremde Personen zu versenden. So funktioniert die Masche: Die Betrüger „hacken“ ein persönliches Profil oder erstellen eine Kopie, in den vorliegenden Fällen von Facebook-Nutzern, und gelangen so an die Namen der eingetragenen Freunde. Dieser Freundeskreis wird nun im Namen des Bekannten, unter einem Vorwand um die Übermittlung der Handy-Nummer gebeten.

SMS-Bezahlsysteme wie Zong als Mittel

Um mit den erhaltenen Nummern „abkassieren“ zu können, wenden sich die Täter dann an mobile Zahlungsanbieter, wie beispielsweise die SMS-Bezahlsysteme Zong oder PayPal. Mit solchen lassen sich zum Beispiel im Internet Einkäufe tätigen.

Die Betrüger geben dann mit den Handynummern der Geschädigten bei einem solchen Serviceanbieter Zahlungen in Auftrag. Der Anbieter übermittelte daraufhin per SMS-Zahlencodes an die Handynutzer, die zur Bestätigung der Bezahlaufträge dienen.

In dem Glauben, einem Freund zu helfen, oder aus Unwissenheit kommen immer wieder Personen diesen Forderungen nach und übermitteln die Codes. Spätestens mit Erhalt der nächsten Telefonrechnung, die mit drei- bis vierstelligen Eurobeträgen belastet ist, fällt den Betrugsopfern der Schwindel dann auf.

"Warnen Sie eigene Freunde vor derartigen Kontakten"

Die Polizei rät daher, im Internet nicht mehr Daten von sich preis zu geben als zwingend notwendig. Eine besondere Vorsicht ist bei Adress-, Konto- oder Telefondaten sowie bei Anfragen zu Handy-Nummern angeraten, auch wenn diese vorgeblich von Freunden oder Bekannten erfolgen.

Bei Erhalt einer SMS mit Zahlencodes sollten Betroffene vor einer Weiterleitung unbedingt persönlich Kontakt mit den angeblichen Bittsteller aufnehmen. "Wenn die Betrugsmasche erkennbar wird, informieren Sie den Freund, dass sein Account möglicherweise manipuliert wurde", rät die Polizei.

Wer bereits Opfer eines solchen Betruges geworden ist, sollte sich umgehend an die Polizei wenden und auch die sozialen Netzwerke gleich selbst nutzen: "Warnen Sie eigene Freunde vor derartigen Kontakten."

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