Neue Kapitänin am Ruder der Queen KRS

26.4.2018, 10:07 Uhr
Neue Kapitänin am Ruder der Queen KRS

© Foto: Siegfried Mandel

In einem kleinen Festakt fanden sich neben Landrat Willibald Gailler und Bürgermeisterin Getrud Heßlinger auch Vertreter von Elternbeirat, Förderverein, Kirche, Lehrer und Schüler in der Aula der Schule ein, um mit ihrer Anwesenheit ihren Respekt zum Ausdruck zu bringen.

In ihrer Laudatio sprach die Ministerialbeauftragte nicht nur den Werdegang dieser überaus engagierten Schulleiterin an. Als gebürtige Neumarkterin erlernte sie nach dem Abitur zunächst den Beruf der Bankkauffrau und war dort bei der Sparkasse bis 1992 tätig. Den Gedanken, dass dies nicht alles sein könne, vertiefte sie mit einem Studium in den Fächern Wirtschaftswissenschaften und Geografie für das Lehramt an Realschulen.

Es folgten Referendarzeit in Abensberg und ihr erstes Einsatzjahr an der Albert-Schweizer-Realschule in Regensburg sowie ihre erste Stelle, nach einem hervorragend abgelegten Staatsexamen, in Beilngries. Nach sieben Jahren kam Söllner-Gsell erstmals nach Neumarkt und unterrichtete an der Mädchenrealschule.

"Als talentierte Lehrerin und Pädagogin überzeugte sie von Anfang an nicht nur durch die regelmäßigen Spitzenergebnisse ihrer Schülerinnen in den Abschlussprüfungen, sondern auch durch ihre hohe Innovationskraft im Rahmen der Schulentwicklung."

Ihre Art überzeugte letztendlich auch das Kultusministerium, sodass sie zur Schulentwicklungsberaterin für alle Schularten im Bezirk Oberpfalz bestellt wurde. Sie gilt als kompetent, geschätzt und ist zudem prädestiniert für höhere Funktionen. Erste Erfahrungen als Schulleiterin sammelte sie in der Realschule Roth mit 1000 Schülern und 80 Lehrkräften.

Kritisches Denken

Für die Zukunft warf Kinzinger die Frage auf: "Wie machen wir die Jugendlichen zukunftsfähig?" Ausführlich erläuterte sie, dass die Zukunftsfähigkeit einen souveränen Umgang der Schüler mit den Herausforderungen der Digitalisierung verlange. Und: Die Förderung von kritischem und selbstkritischem Denken sei eine unverzichtbare Bildungsaufgabe und der Umgang mit Werte-Pluralismus stehe im Vordergrund. "Alte Ordnungen und traditionelle Muster des Zusammenlebens verlieren an Verbindlichkeit und werden durch Wertepluralismus abgelöst." Das heißt, dass "Vorleben und damit das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu überzeugen, es ist die einzig wirksame."

Im Mittelpunkt ihrer Antrittsrede stellte die neue Kapitänin der KRS ihre drei Visionen vor. Eine davon lautet, die Kinder stark zu machen für eine sich rasant wandelnde Gesellschaft. Eine andere, dass die Schule von allen gerne aufgesucht werde. "Es soll ein Ort sein, in dem positives Lern- und Arbeitsklima herrscht, geprägt von Werten wie gegenseitiger Wertschätzung, Respekt, Vertrauen und Toleranz als wesentliche Voraussetzung für Leistungsbereitschaft."

Bedingt durch das Motto der Amtseinführung – der Superdampfer Queen KRS sticht mit Kapitänin Söllner-Gsell in See – wünschten Bürgermeisterin Heßlinger, Elternbeiratsvorsitzender Herbert Meier, Vorsitzende des Fördervereins Eva-Maria Grau, Personalrätin Andrea Werner und Schülersprecher Maximilian Knack immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, um durch alle Gewässer gefahrlos schippern zu können und immer unfallfrei im Heimathafen anlegen zu können.

Erstmals eine Frau

Landrat Willibald Gailler zeigte sich erfreut über die Tatsache, dass nun erstmals eine Frau das Ruder der KRS übernimmt und sprach die hohe Entwicklungsgeschwindigkeit in den Oberpfälzer Schulen an. Von 401 bundesweit bewerteten Schulen liegt der Landkreis auf Platz fünf. "Schule ist kein Selbstzweck, sondern sie soll auf das Leben vorbereiten."

Durch das Programm führten Corinna Köstler und Johannes Billner. Die Schüler- sowie die Lehrerband und die Gruppe "Drum Schlooch" gestalteten den Festakt musikalisch.

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