Neue Quartiere für Fledermäuse in der „Büttelleite“

19.7.2015, 16:00 Uhr
Neue Quartiere für Fledermäuse in der „Büttelleite“

Die Bechsteinfledermaus lebt in strukturreichen Laub- und Mischwäldern, wie sie rund um Velburg ganz typisch sind. Als Waldfledermaus benötigt sie eine ausreichende Zahl an Baumhöhlen, in denen sie im Sommer ihre Jungen in sogenannten Wochenstuben großzieht.

Besonders die alten Buchen mit ihren vielen Baumhöhlen werden gerne von ihr besiedelt. Da die Bechsteinfledermaus oft von Lausfliegen parasitiert ist, kommt es zu häufigen Quartierwechseln. Bäume mit abstehender Rinde, sogenannten Rindentaschen, werden von einzelnen Tieren gerne als Tagesversteck genutzt. Ihre Jagdbeute findet diese Fledermausart ebenfalls im Wald, wo sie im relativ langsamen und niedrigen Flug Insekten von den Blättern abfängt.

Die Stadt Velburg hat sich nun in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz und dem Forstrevier Velburg vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entschlossen, der bayernweit in ihrem Bestand gefährdeten Bechsteinfledermaus zu helfen. Neben zahlreichen alten Bäumen, die bereits Spechthöhlen besitzen und stehen bleiben, sollen neu angebrachte Kästen die Attraktivität für die dauerhafte Besiedlung weiter erhöhen.

Dabei handelt es sich um spezielle Giebelkästen mit einem nur 14 Millimeter hohen Durchschlupf, und um Flachkästen. Beide sind aus Holzbeton gefertigt.

Bürgermeister Bernhard Kraus, Georg Knipfer vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) sowie vom AELF Förster Erwin Kahr und Försterin Doris Nowak waren deswegen jetzt in der „Büttelleite“ unterwegs. Sie haben den Startschuss für die Aktion gegeben. Nowak ist übrigens die Gebietsbeauftragte für „Natura 2000“ im Landkreis Neumarkt. Die Abteilung „Büttelleite“ des Stadtwaldes hat eine Gesamtfläche von rund 15 Hektar.

Sie bietet laut Förster Kahr beste Voraussetzungen für die Bechsteinfledermaus. „20 Fledermauskästen werden in der Stadtwaldabteilung entlang von Forstwegen und in etwa zwei bis drei Meter Höhe aufgehängt“, erklärte Georg Knipfer.

Dazu erläuterte Försterin Nowak: „Ein Ziel der naturnahen Waldwirtschaft ist es unter anderem, bewusst alte Bäume stehen zu lassen, die dann auch anderen seltenen Tieren als Lebensraum dienen können. Wenn bei wachsender Population die natürlichen Quartiere knapp werden, nimmt die anderen Mitbewerbern oft unterlegene Bechsteinfledermaus gerne Vogelnistkästen oder eben spezielle Fledermausnistkästen an.“

Bürgermeister Kraus, der die wunderbare Natur der „Büttelleite“ eigenen Worten nach gerne bei einem Spaziergang genießt, wünschte dem Projekt viel Erfolg. Er teilte mit, dass sich Stadt und LBV die Kosten für die Kästen teilen.

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