Neuer Erweiterungsbau soll sparen helfen

4.12.2013, 17:00 Uhr
Neuer Erweiterungsbau soll sparen helfen

© Fritz Etzold

Das Seniorenzentrum am Schauerholz ist 1996 in Betrieb gegangen. Es hält 34 Einzelzimmer für den Bereich der Pflege und 30 seniorengerechte Wohnungen nach dem Konzept des betreuten Wohnens vor. Die wirtschaftliche Situation könnte besser sein, machten Leiterin Christine Bolle und der Verwaltungsbeiratsvorsitzende der Eigentümer, Karl-Heinz Sellerer, deutlich. Zugleich steige der Bedarf nach Plätzen, wöchentlich gebe es Anfragen, sagten Bolle und Kratzer übereinstimmend.

Allerdings ist die Lage am Schauerholz mehr als beengt: Die Abstandsflächen der bestehenden Gebäude reichen teilweise schon auf öffentlichen Grund hinein und das neue Gebäude, das an das bestehende Pflegeheim angebaut werden soll, hat Architekt Helmut Theil derart in die Fläche hineingedreht, „dass sich der Plan von selbst aufstellte“.

Da kein Flächenzukauf möglich ist und auf der anderen Seite die Starkstrom-Trasse eine 30 Meter breite, frei zu haltende Schneise entlang des Ortsrandes schlägt, bleibt nur die Möglichkeit, die derzeit im Areal vorhandene Arztpraxis abzubrechen, um an dieser Stelle zu bauen. Auf 21 mal 21 Metern Grund entsteht das eingeschossige Haus.

„Der Arzt bleibt aber hier?“, war eine der entscheidenden Fragen. Deshalb sei die Gemeinde im Boot, so Kratzer, um bei einer neuen Bleibe zu helfen. Warum denn Zweibett-Zimmer geplant seien, wollte Gabriele Beyer, um die Antwort schon wissend, hören. Weil zwar jeder den Anspruch auf ein Einzelzimmer habe, der Bezirk aber als Kostenträger anderer Ansicht sei. Die Bezirke wollten sparen und drängten teilweise auf Unterbringung im Zweibett-Zimmer.

Nach dem Anbau, der rund 1,2 Millionen Euro kosten wird, steigt die Zahl der Versorgten auf 50, was auch die Küche rentabler macht: „Wir könnten für 100 Leute Essen anbieten“, so Christine Bolle. Der Rat stimmte dem Vorhaben zu. Wenn genügend Voranfragen oder Investoren zusammen sind, sagte Sellerer, werde man mit der Umsetzung des Neubaus beginnen.

Gesetzestreuer Biber

Der Biber hält sich an Recht und Gesetz: Der Großnager, der zwischen Postbauer-Heng und Kemnath Burg und Damm gebaut hat, staut den Bach, der durch das Regenrückhaltebecken fließt, nur soweit an, dass dies bei einem Hochwasser derzeit nicht gefährlich ist. Aktuell sind 20 Prozent des Volumens durch den Damm geflutet. Wenn es gefährlich werden sollte, müsse der Damm eben abgesenkt werden, war die Meinung.

Keine weitere Entscheidung gab es im Fall Vorranggebiete für Windkraftanlagen, der Widerspruch bei den Bürgerversammlungen sei verhalten gewesen. In Sachen neue Bauplätze gehe was, sagte Kratzer. Es hätten sich Grundstückseigentümer bei der Kommune gemeldet, man sei im Gespräch. Durchgewunken hat der Marktgemeinderat die Erschließungsmaßnahmen von vier Projekten mit Wasser und Abwasser sowie Hausanschlüssen; rund 200000 Euro sind dafür veranschlagt. In der Waldstraße steht die Erneuerung der Wasserleitung an, dann ist der Kanal an der Reihe, der mit zu viel Fremdwasser belastet ist. Auch hier soll noch im Winter ausgeschrieben werden. Mit der neuen Halle für den Bauhof dauert‘s noch: Es gab nur zwei Angebote, dass sei ein bisschen wenig. Rund 70000 Euro soll die Halle kosten.

Einmal mehr entzündet hat sich die Diskussion über Sinn oder Unsinn des Rufbusses. Den hat die Kommune gemeinsam mit Pyrbaum auf neue Füße gestellt. Von signifikant besseren Nutzerzahlen mochte Bürgermeister Kratzer nicht sprechen. Allerdings seien die Kosten auf 6000 Euro im Jahr gesunken. Jürgen Rupprecht stellte den Rufbus erneut in Frage und plädierte für den Bürgerbus, ließ sich aber überzeugen, dem Experiment noch ein Jahr Zeit zu geben. Bürgermeister Kratzer versprach zudem, Fahrgastzahlen in Erfahrung zu bringen. Dem Gremium lagen nämlich nur die Zahl der Einsätze vor.

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