Neuer Kago-Schlossherr wird seine Millionen nicht los

14.12.2016, 09:37 Uhr
Das luxuriöse Wohnhaus bei Postbauer-Heng hat eigentlich einen neuen Eigentümer, aber die Millionen sind noch immer nicht geflossen.

© Fritz-Wolfgang Etzold Das luxuriöse Wohnhaus bei Postbauer-Heng hat eigentlich einen neuen Eigentümer, aber die Millionen sind noch immer nicht geflossen.

Todorovic erklärte auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten wörtlich: „Das muss jetzt über die Bühne gehen, denn ich habe im Leben nichts angefangen, das ich nicht abgeschlossen habe.“ Bei der Versteigerung der Prunkvilla des ehemaligen Kamin-Unternehmers Karlheinz Kago im August hatte der Unternehmer aus der Isarmetropole mit serbischen Wurzeln beim dritten Versuch den Zuschlag zum Mindestpreis von fünf Millionen Euro erhalten.

Doch bei der Bezahlung der Luxusimmobilie gab es in den vergangenen Wochen immer wieder Schwierigkeiten. Der Geldfluss an das zunächst zuständige Amtsgericht Nürnberg kam erst einmal nicht zustande. Aber auch am Amtsgericht München, Wohnsitz des künftigen Schlosseigentümers, ist der Millionenbetrag bisher nicht hinterlegt worden. Nach Angaben von Susanne Stotz von der Justizpressestelle liegt dem Amtsgericht München der Hinterlegungsantrag des „Erstehers“ zwar vor. Dieser befinde sich „noch in der Prüfungsphase“. Die stellvertretende Pressesprecherin: „Der Erlass der Annahmeanordnung kann aus rechtlichen Gründen derzeit nicht erfolgen, da Änderungen beziehungsweise Ergänzungen erforderlich sind.“

Immobilienkaufmann Sveta Todorovic berichtete, dass mehrere Gläubiger Einspruch gegen seine geplanten direkten Zahlungen an andere Gläubiger — unter anderem an das Ehepaar Kago — eingelegt hätten. Sobald die Justiz über diese Einsprüche entschieden habe, werde er die entsprechenden Zahlungen leisten, versicherte der künftige Kago-Schlossherr.

31 000 Euro gezahlt

Bisher habe er lediglich rund 31 000 Euro an eine Stiftung überwiesen. Eine österreichische Bank habe Ansprüche in Höhe von 2,1 Millionen Euro angemeldet. Schließlich werde er das Gros des Kaufpreises, einen Betrag von über 4,5 Millionen Euro, an Gläubiger zahlen.

Dem Käufer des Luxusanwesens ist viel an einem guten Image gelegen. Wenn alles über die Bühne sei, dann werde er alle Beteiligten bei einem Tag der offenen Tür im Kago-Schloss begrüßen.

Ohne menschliche Bewohner blieb die Umgebung des Schlosses nicht ungenutzt: Inzwischen haben sich Biber  mit kräftigen Zähnen im Park des Kago-Schlosses eingenistet.

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