Neuer Schuldenberg in Velburg

20.6.2014, 16:00 Uhr
Neuer Schuldenberg in Velburg

© Werner Sturm

Geschäftsleiter und Kämmerer Alois Söllner stellte das Zahlenwerk vor. Demnach erreicht der Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben das Rekordniveau von 8 538 350 Euro. Dazu Söllner: „Geringe Einnahmen sind nicht das Problem im Verwaltungshaushalt, aber die zu vielen und zu hohen Ausgaben.“

Größte Einnahmepositionen im Verwaltungshaushalt sind die Einkommenssteuerbeteiligung mit stattlichen zwei Millionen und die Gewerbesteuer mit 1,25 Millionen Euro.

Zu den größten Ausgabepositionen gehören die Personalkosten mit 2 108 750 Euro (inklusive der beiden städtischen Kindergärten) und die auf 1 590 300 Euro angestiegene Kreisumlage. Die zu leistenden Zinszahlungen liegen bei 47 875 Euro. Im Vergleich dazu: Im Jahr 2000 waren es noch 415 425 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt erreicht 1 105 000 Euro. Bei einer Tilgung von 190 000 Euro verbleibt eine freie Finanzspanne von 915 000 Euro.

Der Vermögenshaushalt umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 4 295 600 Euro und ist gekennzeichnet von einer sehr hohen Investitionstätigkeit. Es werden 4 076 200 Euro investiert. Größte Maßnahme ist der Ausbau der Parsberger Straße („Postbergl“) mit 465 000 Euro. Die Generalsanierung der Mittelschule wird heuer mit einem Aufwand von 422 000 Euro zum Abschluss gebracht. Die Dorferneuerungen Wiesenacker, Deusmauer und Albertshofen sind zusammen mit 401 000 Euro veranschlagt. Die Errichtung der Kinderkrippe im städtischen Kindergarten „Rappelkiste“ steht mit 248 200 Euro im Haushalt und die Generalsanierung des Kindergartens selbst mit 286 000 Euro. Die Investitionszuschüsse an das Kommunalunternehmen betragen heuer 223 000 Euro.

Viel Geld nimmt die Stadt in die Hand für die Erschließungen der Baugebiete am Finkenherd in Velburg, Rötel-Ost in Oberwiesenacker, das Baugebiet in Lengenfeld und den Straßen und Brückenbau in Weickenhammer: Insgesamt sind das 412 900 Euro. Für die Errichtung und Ausstattung der Kinderspielplätze stehen 14 000 Euro zur Verfügung. Für das Sportheim in Lengenfeld werden 35 000 Euro ausgegeben, für Sanierungsarbeiten im Naturbad Altenveldorf 40 000 Euro und für die Errichtung des Naturerlebnispfades noch einmal 15 000 Euro.

Der weitere Ausbau der Breitbandversorgung kostet 125 000 Euro und für den Erwerb von Grundstücken sind 165 000 eingeplant. Für die Feuerwehren Velburg stehen inklusive eines neuen Fahrzeugs für die Stützpunktwehr Velburg und das Gerätehaus in Lengenfeld 221 900 Euro zur Verfügung. Deshalb nimmt Velburg zum zweiten Mal seit dem Jahr 1997 wieder einen Kredit auf und zwar in Höhe von 1 085 000 Euro. Der Schuldenstand am Jahresende wird bei rund 3 067 276 Euro liegen und hat sich damit seit dem Jahr 2009 wieder mehr als verdoppelt. Rechnet man die Verbindlichkeiten des Kommunalunternehmens von rund 1,023 Millionen Euro hinzu, dann kommt die Stadt Ende 2014 auf eine Pro-Kopf-Verschuldung von 785,13 Euro und liegt damit ziemlich weit oben im „Schuldenranking“ im Landkreis Neumarkt.

Der Haushaltsplan und die Haushaltssatzung wurden gegen die Stimmen von Franz Seibold (SPD) sowie von den Grünen-Stadträten Roland Schlusche und Josef Guttenberger beschlossen.

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